Mit einem Aktionsplan sollten sich Textilunternehmen auf die Einhaltung hoher Standards, die Zahlung von Mindestlöhnen an den Produktionsstandorten und zum Umweltschutz verpflichten. „Die unterzeichnende Organisation ist sich bewusst, dass der gemeinsame Aktionsplan insbesondere wegen der Komplexität der internationalen Lieferketten und Heterogenität in Handel und Industrie ambitioniert ist“, zitiert die Süddeutsche Zeitung (SZ) aus der Beitrittserklärung zum Bündnis. Auf 64 Seiten gebe es Bestimmungen über die Zulassung von Chemikalien, die Standards für Spinnen, Weben, Stricken und Regelungen über ethische Geschäftspraktiken und „Zeitziele“, bis zu denen Normen zu erfüllen seien.
Vielen Unternehmen sind diese Regelungen jedoch zu genau. Sie beklagen, dass festgelegten Standards nicht eingehalten werden könnten. „Das Problem ist, dass der Konfektionär in Bangladesch vielleicht den Stoff in Kambodscha zukauft, und der wieder hat das Garn aus China“, sagte Hartmut Spiesecke, Pressesprecher für den Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie. Es habe natürlich niemand etwas gegen existenzsichernde Löhne. Ein deutsches Unternehmen könne als Auftraggeber eines Subunternehmers in dieser Hinsicht oft nicht viel tun.