Am Montagabend hat ein 15-Jähriger den Bischof Mar Mari Emmanuel und andere Besucher der Kirche „Christ The Good Shepherd“ im Westen Sydneys mit einem Messer angegriffen. Die Tat erfolgte während der Live-Übertragung des Gottesdienstes. Aufnahmen der Live-Übertragung im Internet zeigen, wie der Täter den Angriff anging. Er näherte sich dem Altar und stach mehrmals auf den Bischof ein. Anschließend eilten Kirchenbesucher dem Bischof zur Hilfe und überwältigten den Täter. Dabei wurden auch die Helfenden verletzt. Ein Mann erstach der Täter am Arm und einen anderen in die Hand. Während BBC von vier Verletzten spricht, meldet CNN 30 Verletzte. Der Bischof hatte Verletzungen am Kopf und am Oberkörper. Anschließend wurde die Live-Übertragung beendet.
Hunderte von Menschen versammelten sich nach der Live-Übertragung am Unfallort. Mitglieder der Gemeinde versuchten, zu den Verdächtigen zu gelangen. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Menschen vor der Kirche und der Polizei. Die Polizei habe stundenlang versucht, die Menschenmasse zu beruhigen und Ordnung wiederherzustellen, berichtet das News-Portal „7News“ aus Sydney.
Polizeiliche Ermittlung kommt auf eindeutiges Ergebnis: ein Terrorakt
Die Polizei in Sydney ordnet den Messerangriff als Terrorakt ein. Dies erklärte Karen Webb, die Polizeichefin des Bundesstaats New South Wales, bei einer Pressekonferenz am 16. April an. Die Sicherheitsbehörde tue alles, was in ihrer Macht stünde, um alle Gewalttäter zu ermitteln, heißt es in der Pressekonferenz.
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass es auch in Deutschland einen Terroranschlag-Verdacht gegeben habe. Vier Teenager aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg hätten demnach einen islamisch motivierten Terroranschlag auf Christen in Kirchen und Polizisten geplant. Die Verdächtigen im Alter von 15 und 16 Jahren sitzen in Untersuchungshaft, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.