Blutüberströmte Erwachsene und Kinder. Blutgetränkte Babybettchen. Menschen, die von der Hamas brutal misshandelt werden. Ladeflächen, auf denen Leichen liegen oder Schwerverletzte.
Es sind grausamste Bilder des Terrors der Hamas in Israel, die um die Welt gehen. Besonders in den Sozialen Medien kann man sie oft ungefiltert finden.
Wie viel von den Schreckensbildern sollte man sich anschauen? Ist es nicht gut, möglichst informiert zu sein? Und eigentlich kann man auch kaum wegschauen, wenn einem solche Bilder begegnen – ähnlich wie bei Horrorfilmen. Sich informieren ist das eine, sich Bildern auszusetzen, die die reine Informationsebene überschreiten und einfach nur schockieren, ist etwas anderes.
Natürlich ist es wichtig, sich über die aktuelle Lage in Israel zu informieren. Besonders gut geeignet sind dafür seriöse Medien, denn sie wählen in aller Regel sorgsam aus, was sie ihrem Publikum zumuten wollen. Es ist auch hilfreich, nicht nur eine Zeitung oder ein Nachrichtenmedium zu verfolgen. Das gilt natürlich generell für die Berichterstattung zum aktuellen Weltgeschehen. Wer sich breit gefächert informiert, weitet auch den eigenen Horizont – sofern es zuverlässige Quellen sind.
Soziale Medien mit Vorsicht nutzen
Auch einige nachrichtliche Social-Media-Kanäle bereiten die Informationen gut auf, ohne unnötig Schreckensbilder zu verbreiten. Der Instagram-Kanal der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erklärt zum Beispiel, was genau gerade in Israel los ist. Die Tagesschau bietet dort ebenso Fakten übersichtlich aufbereitet. Und viele weitere Medien und auch einige individuelle Konten liefern gute, nachrichtliche Inhalte in den Sozialen Medien.
Trotzdem ist bei Social Media Vorsicht geboten. Auftritte, die nur schlimme Horrorbilder verbreiten, ohne jegliche Erklärungen oder Hintergrundinfos, sind ziemlich wahrscheinlich unseriös. Auf der Plattform „X“, früher Twitter, tummeln sich besonders viele davon, weil das Netzwerk inzwischen weniger reguliert ist. Leicht stößt man auf schreckliches Bildmaterial, das dort von der Hamas selbst geteilt wird.
Generell gilt: Wenn sich Bilder, angebliche Informationen oder Behauptungen nicht überprüfen lassen, sich zum Beispiel auf keiner anderen seriösen oder etablierten Nachrichtenseite oder Plattform finden, dann ist der Wahrheitsgehalt wahrscheinlich eher gering und es handelt sich um Propaganda oder Ähnliches. Zumindest müssen sie dann als „unbestätigt“ gelten – das zu prüfen, ist Aufgabe von Journalisten.
Zurück zu den Bildern: Natürlich müssen Journalisten zeigen, was passiert. Medien haben die Aufgabe, das Informationsinteresse der Öffentlichkeit zu erfüllen. Es muss zum Beispiel klar sein, dass die Terroristen der Hamas brutal vorgehen. Aber wenn man sterbende oder leidende Menschen zeigt, geht das bisweilen über das öffentliche Interesse hinaus. Dann werden Menschen zu Objekten der Sensationslust.
Einen guten Tipp findet man übrigens auch in der Bibel in 1. Korinther 10,23:
„Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf.“
Gerade für Christen ist es wichtig, verantwortungsvoll mit den Möglichkeiten umzugehen, die Social Media und Co einem bieten. Durch diese Medien besteht die Möglichkeit, Informationen und Bilder völlig ungefiltert zu konsumieren. Früher, bevor es Soziale Medien gab, waren Journalisten und Medienunternehmen die Filter, durch die alles Material gelaufen ist. Durch Instagram, TikTok, X und Co fällt der heutzutage oft weg.
Das kann Vorteile haben, bedeutet aber auch, dass der Nutzer selbst viel mehr Verantwortung für sein eigenes Konsumverhalten übernehmen muss.
Es ist hilfreich, sich im Einzelfall zu fragen: Was macht es mit mir, wenn ich Bilder wie die von erwähnten Schreckensszenarien sehe? Habe ich davon einen Mehrwert? Kann ich das überhaupt verarbeiten? Tut es mir gut? Der eine hält mehr aus, der andere weniger. Bilder, die unverpixelt schlicht Horror verbreiten, sind aber selten nützlich. Man muss sich nicht alles anschauen.