Eine im Frühjahr veröffentlichte Studie besagt, dass sich Lehrer und Bildungspolitiker Sorgen um die Handschrift der Schüler machen. Im Bistum Passau wird diese allerdings derzeit gepflegt: Im Projekt „Heilig.Schüler.Schrift“ schreiben tausende Jungen und Mädchen aus 45 Schulen in den kommenden Monaten mit der Hand eine Bibel.
Der Leiter der Hauptabteilung Schulen und Hochschule im Bistum Passau, Hans-Peter Eggerl, erklärt in einem Video-Interview des Bistums Passau die Aspekte des Projekts: Das Abschreiben des Bibeltextes der vier Evangelien soll zum einen meditativ sein – die Schüler bekämen einen „ganz anderen Zugang zu diesem heiligen Buch“. Zudem sei es „frohbotschaftlich“. Es gehe um Bibeltexte, die eigentlich nicht im Lehrplan vorkommen, „die vielleicht fremd sind, Fragen aufwerfen und Interesse wecken an diesem Buch“. Als drittes sei das Projekt „ästhetisch“: „Das Buch wird von vielen Kindern schöngeschrieben. Es wird schön aufgemacht. Das ist am Ende auch eine Prachtbibel.“
Das Projekt beginnt im Januar 2020 und die Schreibphase dauert bis April. Eine Schule hat bereits jetzt mit der Pilotphase begonnen. Isabella aus der zweiten Klasse sagt im Video des Bistums: „Das ist einfach interessant das Thema. Ich finde das schön und deshalb mach ich da auch gerne mit. Es macht mir einfach Spaß, mit der Bibel zu arbeiten.“
Jede Schule erhält drei Papierbögen, das entspricht zwölf Seiten der Bibel. Im Mai wird die Bibel gebunden. Einen Monat später soll Bischof Stefan Oster das rund 750 Seite dicke Buch segnen, heißt es aus dem Bistum.
Von: Martina Blatt