„Gesellschaftstransformation“ ist ein relativ neuer Begriff und „aus dem Studium von Veränderungsprozessen entstanden, in denen Gemeinde, Mission und sozialer Wandel Hand in Hand gehen“, erklärt die offizielle Website gesellschaftstransformation.de.
Diese Veränderungsprozesse sollen in dem neuen Studiengang näher beleuchtet werden ebenso wie langfristige Überlegungen, wie man diese Prozesse lenken kann. Die Studenten befassen sich mit „spirituellen, physisch-materiellen und der psychischen und sozialen Dimension des menschlichen Zusammenlebens“. Ziel des Studiengangs ist es laut der Website, christliche Gemeinden und Projekte zu befähigen, „in der sich verändernden Wirklichkeit neuen Herausforderungen im jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Kontext gezielt begegnen zu können“.
Master Theologie (MTh)-Abschluss nach drei Jahren
Das staatlich und kirchlich als Fachschule anerkannte Marburger Bibelseminar (MBS) bildet in einer vierjährigen integrierten Ausbildung zu Gemeindepädagogen und Erziehern aus. Träger des MBS ist der Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD) mit Sitz in Marburg.
Die Universität von Südafrika (UNISA) ist eine staatliche Fernuniversität in der Republik Südafrika. Sie ist die älteste, und mit rund 250.000 Studenten die größte Fernuniversität Afrikas und zählt damit zu den größten Universitäten der Welt. Das akademische Aufbauprogramm der UNISA bietet „eine interdisziplinäre und berufsbegleitende Studien- und Weiterbildungsmöglichkeit, die auf den umfangreichen globalen und gesellschaftlichen Wandel eingeht“ und die Studenten auf eine sich verändernde Gemeindearbeit vorbereitet“. Die Teilnehmer des neuen Studiengangs schließen nach drei Jahren (berufsbegleitend) mit einem Master Theologie (MTh) ab.
„Kirche verabschiedet sich von der Weltbühne“
Am vergangenen Donnerstag fand der 1. Marburger Studientag zum Thema „Gesellschaftstransformation“ mit den Schwerpunkten „verändertes Denken und die gesellschaftliche Relevanz des Evangeliums“ statt. Vor den über 100 Teilnehmern sprach unter anderem der Missiologe Johannes Reimer, der an der UNISA sowie der Bibelschule Wiedenest lehrt.
Reimer sagte, der christliche Glaube im gesellschaftlichen Leben in Deutschland spiele keine Rolle mehr. Seiner Ansicht nach verabschiedet sich die Kirche langsam aber sicher von der Weltbühne und der Islam nimmt als am stärksten wachsende Religion der Welt immer mehr ihren Platz ein. Dabei habe der christliche Glaube die Antworten auf viele aktuelle Fragen der Gesellschaft, wenn Christen es wieder neu lernen, in gesellschaftlichen Zusammenhängen zu denken und ihre Umgebung zu prägen. Der Dozent und Studienleiter Tobias Faix sagte dazu: „Wir wollen als Christen wieder neu lernen zu agieren, und nicht nur Jahre später auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren.“ (PRO)