Studie: Menschen vertrauen Medien mehr als Regierungen

T o r o n t o (PRO) - Weltweit vertrauen Menschen den Medien mehr als ihren Regierungen. Im Trend liegen dabei das nationale Fernsehen sowie nationale und regionale Zeitungen. Jüngere Menschen nutzen zur Informationsbeschaffung vor allem das Medium Internet.
Von PRO

Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Studie der internationalen Umfrage-Gesellschaft „GlobeScan“, an der insgesamt 10.230 Erwachsene teilnahmen. Sie stammten aus den zehn Ländern Großbritannien, USA, Brasilien, Ägypten, Deutschland, Indien, Indonesien, Nigeria, Russland und Südkorea.

Demnach halten 61 Prozent der Befragten die Medieninhalte für zuverlässig. Nur 52 Prozent schenken hingegen den Regierungen ihr Vertrauen. Insbesondere in Entwicklungsländern glaube die Bevölkerung den Medien eher als den Regierungen.

Junge Menschen nutzen vor allem das Internet

Doug Miller, der Präsident von „GlobeScan“, sagte: „Das nationale Fernsehen ist noch die zuverlässigste Nachrichtenquelle bei der großen Bandbreite, obwohl die Nutzung des Internets unter den jungen Menschen wächst.“

Insgesamt 72 Prozent der Befragten gaben an, täglich das Weltgeschehen in den Nachrichten zu verfolgen. Dabei holen sich 82 Prozent der Umfrageteilnehmer ihre Informationen über das nationale Fernsehen und 75 Prozent über nationale und regionale Zeitungen. 69 Prozent der Befragten informieren sich über lokale Zeitungen, 67 Prozent über das öffentliche Radio und 56 Prozent über internationales Satelliten-Fernsehen. Internet-Tagebücher gehören mit Abstand zu den am wenigsten genutzten Medien (25 Prozent). Wie die Studie zeigte, nutzen 19 Prozent der 18- bis 24-Jährigen vor allem das Internet zur Informationsbeschaffung. Bei den 55- bis 64-Jährigen entscheiden sich nur 3 Prozent für dieses Medium.

In den vergangenen vier Jahren konnten die Medien ihre Glaubwürdigkeit allgemein steigern. Jedoch gab es Unterschiede in den Ländern, in denen die Studie durchgeführt wurde. Am meisten vertrauen die Menschen den Medien in Nigeria. Dort glauben 88 Prozent den Nachrichten, im Gegensatz zu 34 Prozent, die der Regierung trauen. Nur in drei Ländern haben die Staatsführungen besser abgeschnitten als die Medienwelt: in den USA geben 67 Prozent, in Großbritannien 51 Prozent und in Deutschland 48 Prozent der Befragten der Regierung ihr Vertrauen.

Nutzung traditioneller Nachrichtenquellen nimmt ab

Die Untersuchung zeigte zudem, dass viele Menschen auch bei der Wahl ihrer Nachrichtenquellen wechseln. So sagten 28 Prozent der Teilnehmer, im vergangenen Jahr bestimmte Medien nicht mehr genutzt zu haben, weil sie dessen Inhalten nicht mehr vertrauten. Insbesondere männliche Nutzer aus dem städtischen Bereich zeigten die Tendenz, auf traditionelle Nachrichtenquellen nicht mehr zuzugreifen.

Die Erhebung wurde von der internationalen Umfrage-Gesellschaft „GlobeScan“ geleitet. Beteiligt waren auch Forscher der zehn Länder, die an der Erhebung teilnahmen. Die Interviews wurden im März und April dieses Jahres geführt.

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