Die Befragung unter 2.083 Erwachsenen zeigt, dass Glauben und Leben häufig auseinanderfallen: Zwar sehen 80 Prozent der Befragten die Bibel als heiliges Buch, und glauben 56 Prozent, dass sie in der amerikanischen Gesellschaft eine größere Rolle spielen sollte. Doch knapp die Hälfte, 48 Prozent, liest weniger als dreimal im Jahr oder niemals in der Bibel, obwohl 88 Prozent angeben, dass in ihrem Haushalt eine vorhanden sei. 26 Prozent lesen mehr als einmal pro Woche in der Bibel.
Doug Birdsall, der Präsident der Amerikanischen Bibelgesellschaft, sagte laut dem Nachrichtendienst Religious News Service: „Das Problem ist ähnlich wie bei Übergewicht: Es gibt viele Menschen, die wissen, dass sie übergewichtig sind, aber sie verweigern eine Diät. Die Menschen merken, dass die Bibel Werte vermittelt, die uns im geistlichen Leben helfen, aber sie lesen sie einfach nicht.“
Tatsächlich verliert die Bibel an Bedeutung für das persönliche Leben. Im Jahr 2011 gaben 75 Prozent der landesweit Befragten an, die Bibel enthalte alles, was ein Mensch für ein sinnvolles Leben braucht. In diesem Jahr stimmten dieser Ansicht nur noch 66 Prozent zu. Immer mehr glauben, die Bibel sei schlicht ein weiteres Buch mit Lehren und Geschichten: 2011 waren 10 Prozent dieser Ansicht, in diesem Jahr waren es 17 Prozent.
Dennoch sehen diejenigen, die Amerika einen Werteverfall bescheinigen (77 Prozent), einen der Hauptgründe dafür darin, dass die Bibel zu wenig gelesen wird (32 Prozent). Einen weiteren gewichtigen Grund sehen 29 Prozent der Befragten im negativen Einfluss der Medien, während 25 Prozent die Entwicklung auf Habgier in der Wirtschaftswelt zurückführen, die korrupt mache. (pro)