Studie: Hälfte der Soldaten nutzt Angebote der Militärseelsorge

Spätestens mit dem Krieg in der Ukraine ist die Bundeswehr wieder mehr ins öffentliche Interesse gerückt. Neben der viel diskutierten Ausrüstung ist aber auch die Seelsorge ein wichtiger Aspekt für Soldaten. Das zeigt nun eine Studie.
Soldat mit Kind

Rund die Hälfte der Bundeswehrsoldaten nutzt einer Umfrage zufolge Angebote der Militärseelsorge. Laut am Freitag veröffentlichten ersten Ergebnissen einer Studie vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr und dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) haben 52 Prozent der Bundeswehrangehörigen bereits Angebote in Anspruch genommen. Etwa genau so viele erwägen, dies künftig erneut oder erstmals zu tun. Ein knappes Drittel antwortete auf die Frage „vielleicht“.

Für die Studie, die vollständig erst im nächsten Jahr veröffentlicht werden soll, wurden den Angaben zufolge mehr als 7.400 von Soldaten ausgefüllte Fragebögen ausgewertet. Bei den in Anspruch genommenen Angeboten überwiegen den Angaben zufolge Gottesdienste und Andachten. „Sehr häufig“ oder „häufig“ würden diese aber nur von neun Prozent der Soldaten besucht, gelegentlich von rund 20 Prozent.

In Seelsorgegesprächen überwiegen den Angaben zufolge Themen, die einen direkten Zusammenhang mit dem Dienst haben, sowie allgemeine berufliche und private Sorgen sowie Ängste. Explizite religiöse Belange und Bedürfnisse „scheinen vergleichsweise weniger relevant“, hieß es. Die Militärseelsorge will nach eigenen Angaben die Ergebnisse der Studie für die Weiterentwicklung der Angebote nutzen.

In der Bundeswehr begleiten evangelische, katholische und seit 2021 ein jüdischer Geistlicher Soldatinnen und Soldaten seelsorgerlich im Inland und auch bei Auslandseinsätzen. Die Militärseelsorge gestaltet zudem den Lebenskundlichen Unterricht in der Bundeswehr. In Deutschland sind rund 100 evangelische Militärpfarrerinnen und -pfarrer im Einsatz.

epd
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