Studie geplant: Wie Familien Glauben weitergeben

Familien spielen bei der Weitergabe des Glaubens eine wichtige Rolle. Münsteraner Forscher wollen dies in einer neuen Studie untersuchen. Familien können sich an den Interviews dazu beteiligen.
Von Nicolai Franz
Christel Gärtner und Olaf Müller vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster

In westlichen Gesellschaften geht der Glaube zurück. Die Bedeutung der Kirche als zentrale Glaubensinstitution schwindet ebenfalls. Wie werden heute trotzdem noch Glaube und Werte an die nächste Generation weitergegeben? Forscher der Uni Münster wollen sich in einer neuen Studie vor allem der Frage widmen, wie Familien Glauben vermitteln.

„Wir wissen, dass die Religiosität eines Menschen stark von seiner Erziehung abhängt“, teilten die Religionssoziologen Christel Gärtner und Olaf Müller vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster am Mittwoch mit. „Wir wissen jedoch wenig darüber, wie genau Familien Werte, Normen und Deutungsmuster zwischen den Generationen weitergeben, was zur Weitergabe oder Nicht-Weitergabe beiträgt und wie sich dabei Religiosität verändert.“

Es sei unstrittig, dass Religiösität in westlichen Ländern zurückgehe. „Doch es fehlt an exakten Daten und Erklärungen, warum manche Familien Glauben weitergeben wollen oder können und andere nicht.“ Die Gruppe mit Forschenden aus fünf Ländern erhält nach Angaben der Universität bis 2022 knapp 1,8 Millionen Euro Fördermittel der amerikanischen John Templeton Foundation.

Familien können mitmachen

Für die repräsentative Erhebung wollen die beiden deutschen Forscher zusammen mit europäischen Kollegen Familien in Deutschland, Finnland, Italien, Kanada und Ungarn befragen. Zu Wort kommen sollen Kinder, Eltern und Großeltern. Das Forschungsprojekt heißt „The transmission of religion across generations: a comparative international study of continuities and discontinuities in family socialization“ (Die Weitergabe von Religion zwischen Generationen: eine international vergleichende Studie zu Kontinuitäten und Diskontinuitäten in familialer Sozialisation).

Für die Studie sucht das Exzellenzcluster noch Familien, die mitmachen. Diese können sich bei Linda Hennig-Yildirim vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ melden (generationen@uni-muenster.de oder Tel. 0251-8323584). Pro Generation muss mindestens eine Person vertreten sein, also sowohl Großeltern als auch Eltern und Kinder.

Von: Nicolai Franz

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