Peter Strauchs Vater missbrauchte nicht nur seine eigene Tochter, sondern auch Strauchs Töchter. „Vor allem die Vorstellung, dass ein Opfer meines Vaters oder seine Angehörigen in meinem Gottesdienst sitzen und mir zuhören könnte, war schrecklich“, bekennt Strauch. Er habe sich mitschuldig gefühlt, obwohl er persönlich dafür nichts konnte.
Seine Töchter seien aufgrund ihrer depressive Gedanken in einer Therapie gewesen. Sie hätten die Vorfälle innerlich verdrängt und verschwiegen. Sich und seiner Frau wirft Strauch eine gewisse Blauäugigkeit vor. Heute könne er mit ihren Töchtern offen über den Missbrauch reden. Lediglich Strauchs jüngere Schwester habe mit dem Vater über die Sache reden können. Beide hätten dies als eine Art Befreiung erlebt.
Strauch habe lange gezögert, ob er die Vorfälle in seinem Buch erwähne. Zu einer Biografie über ihn habe aber auch die Geschichte seines Vaters und dessen Schuld gehört. Nachdem das Buch erschienen war, hätten sich einige Opfer bei ihm gemeldet, und betont, was ihnen das bedeutet hat. Probleme hat Strauch damit, dass Christen oft eine Frömmigkeit verkörperten, die nicht zu Realität passe. „Und weil uns das nicht gelingt, verstecken wir, was nicht in dieses Bild passt“, bemängelt er.