Den Hype um TV-Produktionen wie "Visus – Expedition Arche Noah" oder "Die Akte Golgatha" erklärt sich der "Stern" so: "Ein Großteil der Mystikwelle, die in den vergangenen Jahren zu einem Tsunami des höheren Blödsinns anschwoll, verdankt seinen Ursprung einem Beben, das Bestseller-Autor Dan Brown mit seinem Thriller ‚The Da Vinci Code‘ (deutsch ‚Sakrileg‘) auslöste." Der Erfolg des Buchs und der Verfilmung habe die Fantasie der TV-Produzenten beflügelt.
Beliebt seien Eventmovies wie "Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen" oder "Die Jagd nach der Heiligen Lanze" vor allem bei Jüngeren. Jeweils mehr als die Hälfte der über vier Millionen Zuschauer der Erstaustrahlungen seien unter 49 Jahren alt gewesen. "Gut möglich, dass es den ganz jungen Leuten völlig schnuppe ist, ob die Drehbuchautoren ihre Manuskripte im Weihrauchrausch verfasst haben. Hauptsache, es kracht, und wenn dann noch ein böser Mönch auftaucht, der eine Kapuze wie ein angesagter Hip-Hop-Star in einem You-Tube-Clip trägt, fragen sich die Kids vielleicht bloß, wo der Typ die geile Kutte herhat", urteilt der "Stern". Effekte und Story ließen bei den Produktionen meist zu wünschen übrig. Im Ersten wiederum schenke man sich die für Privatsender unerlässliche Action. Stattdessen dürften Frauen ihre übersinnlichen Fähigkeiten vorführen. So etwa in "Lisas Fluch" oder "Nina sieht es…!!!". "Esoterik light für Leute, die nach einem Glas Rotwein erzählen, die Wahrsagerin ihres Vertrauens habe den jüngsten Börsencrash vorhergesagt", spottet das Magazin. Für den Zuschauer gelte: "Am besten, man konzentriert sich auf die unfreiwillige Komik. Der Rest ist die Pest." (pro)