Star Wars ist durchsetzt von religiösen Inhalten
Dieses Mal feiert die Gemeinde die Wiederauferstehung ihrer alten Helden: Han Solo, Chewbacca, Leia Organa, sie alle treten wieder an, um im ewigen Kampf gegen die dunkle Seite der Macht zu bestehen. Die Filmpremiere ist ein quasi-religiöses Event. Und auch die Star-Wars-Saga ist durchsetzt von religiösen Inhalten. Die Macht, das Leitmotiv der Star-Wars-Reihe, hält das ganze Universum zusammen. Wer Zugang zu ihr hat, kann sich der guten wie auch der schlechten Seite verschreiben. Die helle Seite zeichnet sich durch Besonnenheit und Ruhe aus, die dunkle schöpft Kraft aus negativen Gefühlen wie Hass und Trauer. Jedi-Ritter, die wie Mönche eine Kutte tragen und bescheiden leben, sind die geistlichen Würdenträger. Anakin Skywalker, der nach einer uralten Prophezeiung als Erlöser der Welt das Gleichgewicht der Macht wiederherstellen soll, wurde von einer Jungfrau geboren. Im späteren Leben verfällt er als Darth Vader der dunklen Seite, erfüllt seine Bestimmung als Weltenretter aber, indem er sich in seinen letzten Lebensminuten zur hellen Seite bekehrt und den Imperator Darth Sidious tötet.Eine Bekehrung zum Guten
Eine ähnliche Bekehrung, soviel sei verraten, da einer der Trailer dies schon ankündigte, erlebt auch Finn, eine der Hauptfiguren des neuen Star-Wars-Streifens „Das Erwachen der Macht“. Als emotionsloser Soldat der Sturmtruppen musste er für die „Erste Ordnung“, wie das Imperium jetzt heißt, Zivilisten grausam ermorden. Mit diesen Abscheulichkeiten will er nichts mehr zu tun haben – und fortan für die Guten kämpfen. Von Widerständlern, den Guten also, bekommt er sogleich seinen Namen „Finn“ und damit seine Menschenwürde zugesprochen, nachdem er in der Ersten Ordnung nur bei seiner Seriennummer FN-2187 gerufen wurde. Eine schöne Szene. Selbst der dunkle Gegenspieler von Han Solo und seinen Freunden, Kylo Ren, beschreibt sich als „zerrissen“ zwischen der hellen und der dunklen Seite. Natürlich ist Star Wars kein christlicher Film. Der konservativ erzogene Erfinder George Lucas bezeichnet sich selbst als „buddhistisch-methodistisch“, was auch immer das sein mag. Das ändert aber nichts daran, dass auch der neueste Teil der Weltraum-Saga von Lucas‘ Regie-Nachfolger J.J. Abrams tolles Unterhaltungskino bietet. Nicht nur, weil man sich nach vielen Filmjahren der digitalen Effekt-Überreizung jetzt wieder traut, Puppen zu basteln und in der Wüste Raumschiffe zu platzieren, statt vor der grünen Wand Computermodelle einzusetzen. Das wirkt in Kombination mit behutsam eingesetzten Computereffekten viel glaubwürdiger. Sondern auch, weil der Zuschauer durch die enge Anlehnung an die großen Vorgängerfilme behutsam auf die nächsten Episoden vorbereitet wird, die, wie sich erahnen lässt, ein ganz neues Kapitel aufschlagen. Und wie selbstverständlich auch Werte des christlichen Glaubens verarbeiten. (pro)
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