Spur zum „Erlöser der Welt“ führt nach Genf

Das teuerste Gemälde der Welt wird möglicherweise vom saudischen Kronprinzen in einem Zollfreilager in Genf aufbewahrt. Einem BBC-Bericht zufolge soll der „Salvator mundi“ in einem zukünftigen Museum in Riad ausgestellt werden.
Von Norbert Schäfer
Das Gemälde „Salvator Mundi“ („Erlöser der Welt“) von Leonardo da Vinci ist verschwunden

Das derzeit teuerste Gemälde der Welt, der „Salvator mundi“ (dt. „Erlöser der Welt“), wird laut einer BBC-Dokumentation möglicherweise in einem Zollfreilager im schweizerischen Genf aufbewahrt. Das Gemälde hatte bei einer Versteigerung im Jahr 2017 durch das Auktionshaus „Christie’s“ einen Rekordpreis von 450 Millionen Dollar erzielt.

Das Ölgemälde, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird, wurde seit der Versteigerung nicht mehr öffentlich gezeigt. Über den Verbleib des Kunstwerkes wird seitdem spekuliert. Bei der Darstellung von Christus im Stil der Renaissance erhebt der „Erlöser der Welt“ in anmutiger Geste seine rechte Hand auf Schulterhöhe zum Segen. Dabei hält seine linke Hand eine durchsichtige Kugel.

Wer bei der Auktion von acht Jahren den Zuschlag erhielt, ist umstritten, da der Kauf bislang nie offiziell bestätigt wurde. Dem aktuellen BBC-Bericht zufolge ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman Besitzer des Gemäldes. Der wolle es nach Angaben von Bernhard Haykel, einem Nahost-Experten und „Freund des Kronprinzen“, in einem künftigen Museum in Riad der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Der saudische Kronprinz wird medial mit der Tötung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Verbindung gebracht, der als Kritiker des Thronfolgers galt. Der Journalist war am 2. Oktober 2018 bei einem Besuch des saudischen Konsulats in Istanbul verschwunden. Später räumte die saudi-arabische Regierung die Tötung Khashoggis ein, dessen Leichnam bislang nicht gefunden wurde.

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