Der Baptistenprediger und Bürgerrechtler Martin Luther King gilt bis heute als einer der einflussreichsten Redner des 20. Jahrhunderts. Seine Rede vom 28. August 1963 vor dem Lincoln-Denkmal in Washington, die mit den Worten „I have a dream!“ („Ich habe einen Traum“) begann, ist weltweit bekannt. King löste 1955 eine Welle der Demonstrationen gegen Rassendiskriminierung in den USA aus, die das Land für immer veränderten.
Nun gelang es Spielbergs Filmproduktionsfirma Dreamworks, sich die Rechte an den Büchern und Reden Kings zu sichern. Darunter ist auch die bekannte Rede „I have a dream“ vom „Marsch auf Washington“. Spielberg gilt als der Großmeister von Hollywood. Er führte Regie bei einigen der erfolgreichsten Filmen, darunter „Der weiße Hai“, „Indiana Jones“, „E.T.“, „Jurassic Park“, „Der Soldat James Ryan“, „Catch Me If You Can“, „München“ oder „Krieg der Welten“. Aber auch als Produzent hat Steven Spielberg Erfolg, wie etwa mit „Shrek“ und „Men in Black“.
„Fühle mich geehrt“
Dass seine Firma den Zuschlag für die Verfilmungsrechte am Leben Kings erhielt, freute Spielberg sehr, berichtet der britische „Independent“. Von den vier Kindern Martin Luther Kings leben noch drei. Sie hielten sich sehr zurück bei der Vergabe von Rechten am Nachlass ihres berühmten Vaters. In den 90er Jahren etwa klagten sie erfolgreich gegen die Zeitung „USA Today“ und den Sender CBS, weil sie die Rede Kings „I have a dream“ ausgestrahlt hatten, ohne die Erlaubnis einzuholen.
Gegenüber dem Magazin „Variety“ sagte Spielberg: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich die Chance erhalte, diese bedeutsame Geschichte zu erzählen. Ich hoffe, dass die kreative Kraft des Films sich mit der Energie von Martin Luther King zu einem Erlebnis verbinden lässt, das alle stolz macht.“ Spielberg will als Ko-Produzent auftreten. Wer Regie führen wird und wer die Hauptrolle übernimmt, ist bislang ungeklärt. Doch laut „Independent“ stünden die Schauspieler Will Smith, Denzel Washington oder Jamie Foxx sofort bereit.
Koordinator der Bus-Boykotte von 1955
Martin Luther King wurde 1929 als Sohn einer Lehrerin und eines Baptistenpredigers in Atlanta geboren. Mit 17 Jahren wurde er Hilfsprediger seines Vaters. Später studierte der tiefgläubige King Theologie. Am 1. Dezember 1955 wurde die schwarze Bürgerrechtlerin Rosa Parks verhaftet, weil sie sich weigerte, im Bus einem Weißen Platz zu machen. Der damals 26 Jahre alte King koordinierte den Boykott gegen die Busse. Stets trat King für den gewaltlosen Widerstand nach dem Vorbild Gandhis ein.
King erhielt 1964 den Friedensnobelpreis. Das Preisgeld spendete er dem Fonds seiner Bewegung. Das amerikanische Nachrichtenmagazin Time ernannte ihn im selben Jahr zum „Mann des Jahres“. Am 4. April 1968 wurde King auf dem Balkon eines Hotels in Memphis im Alter von 39 Jahren erschossen. (PRO)