Die Titelgeschichte des aktuellen Spiegel ist zu Ostern Jesus von Nazareth gewidmet. Das Magazin verspricht einen Krimi zu den damals tatsächlichen Ereignisse seiner letzten Tage in Jerusalem. Die entscheidende Erkenntnis der Autoren zu ihrer Recherche vor Ort lautet: „Die Ergebnisse können Skeptikern kaum gefallen.“
Als wichtigste Zeugin ziehen die Journalisten die Griechin Antonia Moropoulou heran. Sie ist Spezialistin für die Rettung historischer Monumente von der Technischen Universität Athen. Im Frühjahr 2016 begann sie mit ihrem Team die Restaurierung der Kapelle der Jerusalemer Grabeskirche.
Expertin glaubt Kaiser Konstantin
Gleichzeitig war es ihr erlaubt, die historische Stätte mit Laserscanner und Georadar zu erforschen. Dabei untersuchte sie auch eine seit Jahrhunderten verschlossene Kammer. Die Analyse des dort gefundenen Mörtels ergab, dass er aus dem 4. Jahrhundert stammt. Im Jahr 326 hatte Kaiser Konstantin, der erste christliche Kaiser des Römischen Reiches, Gesandte geschickt, um das Grab Jesu zu sichern. Moropoulou ist sich sicher, dass Konstantin, der eine Basilika an dieser Stelle bauen ließ, damals das authentische Grab gefunden hatte.
Die Spiegel-Titelgeschichte „Die letzten Tage“ ist größtenteils eine Zusammenfassung archäologischer Ausgrabungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Auf diese Weise bestätigen die Autoren Stück für Stück Orte und Protagonisten (Maria Magdalena, den Hohenpriester Kaiphas) aus den vier Evangelien.
Neben Moropoulou kommen der US-Historiker Mark D. Smith, der Jerusalemer Archäologe David Mevorah vom Israel-Museum und der Leiter des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes, Dieter Vieweger, zu Wort. Über die Evangelien sagt letzterer: „Als ich in Jerusalem ankam, war ich sehr skeptisch und dachte, dass in dieser Stadt der vielen Geschichten fast nichts historisch stimmt.“ Heute wisse er, dass es einige Orte gibt, die authentisch seien.
Von: Michael Müller