Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) hat seit Anfang April einen „Arbeitskreis Säkularität und Humanismus“. Der SPD-Parteivorstand ist bei einer Klausurtagung der Forderung des Bundesparteitages gefolgt und hat den neuen Arbeitskreis bundesweit eingesetzt.
Bisher gab es auf Landesebene in mehreren Bundesländern schon einen Arbeitskreis für Säkularität und Humanismus. Bundesweit hatten sie sich zu einem losen Netzwerk „Säkulare in der SPD“ zusammengeschlossen. Der neu gegründete Arbeitskreis soll grundlegend dazu beitragen, säkulare und weltanschaulich neutrale Positionen in der Partei zu stärken.
Staatsleistungen an Kirchen abschaffen
Die Akteure des bisherigen Netzwerkes kündigten an, ein liberales Sterbehilfegesetz anzugehen. In einer Pressemitteilung machen die Sozialdemokraten deutlich, dass sie außerdem die Staatsleistungen an die Kirchen beenden wollen. Jegliche finanzielle Leistungen an Kirchen seien zu begründen.
Kirchliche Träger dürfen nach Vorstellung der säkularen SPDler keine Privilegien erhalten. Das Arbeitsschutzrecht sei daher zu überarbeiten. Ebenso sollen für alle Weltanschauungsgemeinschaften keine Privilegien mehr gelten. Ziel sei es, Religionsgemeinschaften und Staat zu entflechten. Das Grundgesetz der Bundesrepublik sehe dies vor. Religionsfreiheit versteht der neue Arbeitskreis auch in dem Sinne, „frei von Religion“ sein zu dürfen.
Der „Arbeitskreis Säkularität und Humanismus“ entstand nicht im luftleeren Raum: Innerhalb der SPD gab es einen Streit über einen möglichen „laizistischen Arbeitskreis“. Die Gründungen des neuen säkularen Arbeitskreises ist offenbar die Reaktion auf die parteiinternen Meinungsverschiedenheiten. Die SPD verhinderte einen „laizistischen Arbeitskreis“, kam allerdings auch den Humanisten entgegen. Im vergangenen Jahr trafen sich Vertreter der säkularen Sozialdemokraten mit diversen humanistischen Verbänden. Gemeinsam wurde die Bildung und die Organisation des neuen Arbeitskreises vorbereitet.
Neben dem neuen humanistischen Arbeitskreis unterhält die SPD vier weitere Arbeitskreise: Christen in der SPD, Jüdische Sozialdemokraten, Muslimische Sozialdemokraten und einen Arbeitskreis für ehemals verfolgte und inhaftierte Sozialdemokraten.
5 Antworten
Wenn sich die Initiatoren dieses Arbeitskreises in der Geschichte auskennen würden, dann würden sie erkennen, dass eine „säkularisierte“ (=ent-christlichte) Gesellschaft kaum eine humane Gesellschaft sein kann.
Dies wird historisch belegt von der antiken Sklavenhaltergesellschaft (Griechenland, Rom, …) bis hin zu den atheistischen Ideologien des letzten Jahrhunderts (Kommunismus, Faschismus, Maoismus, Stalinismus, …)
Ich denke Christen täten gut daran in die Christentumsgeschichte zu blicken.
Kleine Anmerkung: In der Ukraine „rettet“ gerade eine „Spezialoperation“ mit Unterstützung der orthodoxen Kirche traditionelle Werte gegen die westliche atheistische Dekadenz….
Der Subtext solcher Kommentare ist immer: Atheisten sind moralisch verdächtig, während Christen für die veritablen Werte stehen. Das ist ein Trugschluss…
Geht’s noch Carvalho?
Sie machen sich das Narrativ von Putin zu eigen?
Ihre Argumentation ist doch wohl völlig widersinnig. Wollen Sie uns vermitteln, dass Putin Recht hat?
Oder das genaue Gegenteil? Damit wäre doch aber die These belegt: Putin handelt aus Machtstreben und Gier, lässt seine tschetschenischen und syrischen Söldner bestialische Verbrechen begehen.
Das ist an Deutlichkeit nicht zu übertreffen, die Folge des Verlustes christlicher Tugenden ist die Unmenschlichkeit.
P.S. Was ist eigentlich die Aufgabe von Politik?
Dazu wurden hier nachdenkenswerte Anstöße gegeben:
https://www.youtube.com/watch?v=Xks27DFOE8w
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Und der müsste ohne jeden Zweifel erkennen, dass ich mir gerade nicht das Narrativ Putins zueigen mache! Was soll dieser absichtsvolle (?) Unfug?
Die Aussage von Herrn Schmidt war, dass atheistische Positionen zu Unmenschlichkeit führen und dass dies durch die Geschichte belegt würde! Und mein Argument ist, dass im Namen der Religion bis heute ebenfalls Unmenschlichkeit gerechtfertigt wird und es keinen Grund gibt, sich auf eine hohes christliches Ross zu schwingen (siehe die homophobe russisch-orthodoxe Kirche in ihrem Kampf gegen westliche Dekadenz in der Ukraine)! Das kann man nur mit etlicher Bösartigkeit flasch verstehen!
PS Zum Thema „in der Geschichte auskennen“:
(1) Die antiken Gesellschaften waren freilich keine säkularisierten Gesellschaften in einem modernen Sinne!
(2) Der weltweite Sklavenhandel zur „Versorgung“ der neuen Welt wurde niucht von „säkularen Humanisten“ organisiert! Freilich verdankte sich auch der Widerstand gegen die Sklaverei häufig einer christlichen Motivation.
Wenn Geschichte nach dem Motto geschrieben wird, wir die Guten, ihr die Bösen, verliert sie ihren kritischen Impuls und wir zu einer dualistischen Ideologie!