In einem Interview der Bild-Zeitung plädierte Spahn am Sonntag für die sogenannte Widerspruchslösung bei der Organspende. „Eine Lösung also, bei der die Zustimmung zur Organspende automatisch als gegeben gilt, so lange man nicht ‚Nein‘ sagt. Diese Diskussion sollten wir im Bundestag jetzt führen“, so der Minister. Für ihn ist das eine Konsequenz daraus, dass die Organspenderzahlen in Deutschland rückläufig sind.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind im Jahr 2017 797 Organe gespendet worden. 2012 waren es 1.046. Laut Bild-Zeitung besitzt ein Viertel der Deutschen einen Organspendeausweis. Laut Spahn soll die Organspende aber zum Normalfall werden. „Ich bin für eine doppelte Widerspruchslösung. Das heißt, dass jeder zu Lebzeiten ausdrücklich ‚Nein‘ sagen kann – und ansonsten die Angehörigen zu fragen sind“, erklärte Spahn im Interview. Er selbst habe schon vor Jahren ‚Ja‘ im Organspendeausweis angekreuzt.
Spahn will nun dafür sorgen, dass die Debatte in den Bundestag kommt und die Abgeordneten dazu durch sein Ministerium beraten lassen. Die Meinung der Bundeskanzlerin zum Thema kenne er noch nicht: „Ich bin aber sehr gespannt auf ihre Meinung. Ich freue mich, wenn sie sich in diese Debatte einbringt.“
Von: Anna Lutz