„Christlich Demokratische Union Deutschlands“, so heißt die CDU ausgeschrieben. Gerade analysiert die Partei ihre Niederlage bei der Bundestagswahl im September 2021. Ein Vorschlag zur Erneuerung stammt vom Mainzer Geschichtsprofessor Andreas Rödder. Das CDU-Mitglied rät seiner Partei, das „C“ aus ihrem Namen zu streichen. In einer „zunehmend entchristlichten Gesellschaft“ könne das „C“ eine Barriere für Nichtchristen sein.
Die Aussage aus einem Kommissionsbericht, den die CDU-Spitze vorgelegt hat, sorgt für unterschiedliche Reaktionen. Der Politikberater Johannes Hillje plädiert zwar dafür, die Marke CDU aufzufrischen. Eine Verbindung zwischen der deutlichen Wahlniederlage und dem christlichen Menschenbild will er aber nicht herstellen.
Das „C“ in der CDU streichen?
Er kritisiert gegenüber Deutschlandfunk Nova allerdings, dass die CDU in den vergangenen Jahren seiner Meinung nach nicht mehr nach den christlichen Werten gehandelt hat. Hillje wünscht sich eine CDU, die ihr Programm, aber auch ihre Marke erneuert. Als sinnvoll erachtet er dabei „forschungsbasiert in den Austausch mit Mitgliedern aber Wählerinnen zu gehen“, um deren Wünsche zu erfragen.
Eine Ausrichtung auf christliche Religiosität hält er für wenig erfolgversprechend, weil deren Rolle immer geringer werde. Statt über das „C“ zu diskutieren, wäre eine „Neuerfindung der Identität der Partei“ angesagt, sodass etwas anderes an die Stelle des „C“ rücke, findet Hillje. Dieser Prozess solle ergebnisoffen sein.
CSU-Parteichef Markus Söder hat jeglichen Diskussionen über das „C“ in seiner Partei, der CSU eine klare Absage erteilt. „Das ‚C‘ im Parteinamen bleibt, weil das christliche Menschenbild für uns die Grundlage ist“, sagte Söder am Mittwoch bei der Klausur der CSU-Landesgruppe in Berlin.
Das christliche Menschenbild sei auch eine Einladung, an allen anderen, sowohl an Agnostiker als auch an Anhänger anderer Glaubensgemeinschaften, die sich aber den christlichen Grundwerten verpflichtet fühlten.
Söder: Werden keine Diskussion über für jede(n/s) „C“ führen
Zugleich warnte Söder davor, bei der Neuaufstellung der Union nun die falschen Lehren zu ziehen. „Wir glauben an die Idee einer solidarischen, einer herzlichen Gesellschaft“, betonte Söder und verwies darauf, dass sich viele christliche Werte wie die Menschenwürde auch in der deutschen Verfassung wiederfinden würden. „Deswegen werden wir auf keinen Fall eine Diskussion führen, ob man das ‚C‘ im Parteinamen streicht.“
13 Antworten
Das „C“ sollte beibehalten werden.
Wenn schon Gregor Gysi (kein CDU-Parteigänger) dieses erkannt hat, dann kann sich keiner eine gottlose Partei wünschen.
„Ich glaube zwar nicht an Gott, aber ich möchte auch keine gottlose Gesellschaft.
Ich fürchte sie sogar.“
Verständlich. Nach dem ganze Missbrauchsfällen hat das Christentum wirklich keinen guten Ruf mehr.
Man sollte allerdings berücksichtigen, dass Missbrauch in der vorchristlichen römischen Gesellschaft durchaus üblich war. Nicht nur wurden ungewollte Kinder zum Sterben ausgesetzt. Auch war es gesellschaftlich akzeptiert, sich „Lustknaben“ zu halten.
Wir können uns (glücklicherweise) kaum vorstellen, wie unsere Gesellschaft ohne christliche Maßstäbe aussehen würde.
P.S. Hilfreiche Informationen bietet „Jesus – eine Weltgeschichte“
https://www.pro-medienmagazin.de/1000-seiten-jesus-eine-zumutung-die-sich-lohnt/
Die Kirchen zeigen uns, dass das „C“ = Christsein = GottesWort die Bibel als Grundlage, nichts mehr zusammengehören. Unter der „C“ -Partei wurde die größten Veränderungen gegen die Bibel beschlossen. Wo „C“ draufsteht muss nichts christliches drin sein. Dies könnte Menschen vom eigentlichen Christ sein eher abhalten.
Das „C“ gehört in keinen Parteinamen. Schon Gustav Heinemann hat 1951, damals noch Mitglied der CDU, gesagt: „Ich halte die Beteiligung von Christen an politischen Parteien … nicht nur für erlaubt, sondern sogar für geboten, um gerade auch in der politischen Führung der Völker und ihrer Regierungen verantwortungsfähige Menschen zur Geltung zu bringen. Eine andere Frage ist dagegen, ob sogenannte „christliche“ Parteien sinnvoll sind. Obwohl ich einer solchen angehöre, habe ich gegen die Existenz solcher Parteien erhebliche Bedenken.“
Heinemann war überzeugter Christ, aber er war für eine klare Trennung von den Reichen der Welt und dem Reich Gottes. Eine Regierung arbeitet für diese Welt, für die ganze Bevölkerung, in dem Auftrag Gottes, Gutes zu fördern und Bösem zu wehren. Politische Betätigung gehört immer zur dieseitigen Welt und kann nicht als christliches Werkl verstanden werden. Gut ist es, wenn Christen sich einbringen. Das hat Gustav Heinemann mit seiner stets konsequenten Haltung vorbildlich gelebt. Solche Menschen wünsche ich mir auch heute noch in der Politik, die dadurch aber nicht zu „christlicher Politik“ wird.
Hallo Lothar,
der Haltung von Heinemann kann sicher jeder Christ zustimmen. Christliches Engagement wäre jeder Partei zu wünschen „um gerade auch in der politischen Führung der Völker und ihrer Regierungen verantwortungsfähige Menschen zur Geltung zu bringen“ (Heinemann).
Hier aber wird die Ent-Christlichung der CDU diskutiert um sie einem „breiteren Wählerspektrum“ attraktiv zu machen.
Mit anderen Worten, es geht hier nicht um den Namen, sondern um Inhalte, letztendlich um die Aufgabe christlicher Werte und wendige Anpassung an den Zeitgeist.
Die Aufgabe des „C“ im Namen ist also ein Zeichen, das zu Recht sehr bedenklich stimmt. – Nicht wegen des „Namens“ sondern eben wegen der sehr deutlichen inhaltlichen Abkehr von christlichen Maßstäben.
Wenn es nur um aktuelle Inhalte geht, sehe ich auch keinen Platz für das „C“, außer man definiert „christlich“ nicht anhand der biblischen Lehre.
Nun, man sollte auf das „C“ nicht verzichten, die Werte des Christentum sind die Grundlage unseres Grundgesetzes, sie sind eine Brandmauer gegen antichristliche Weltanschauungen, die in vielen anderen Parteien längst Doktrin sind. Es gibt ja auch zwei Parteien mit dem „C“ im Namen. Würde die CDU das „C“ aufgeben, wäre das für die CSU das Signal, sich bundesweit aufzustellen, ebenso natürlich würde ein Aufgeben des „C“ im Namen der CSU eine bayerische CDU notwendig werden lassen. Das würde die Wählerschaft dann auf zwei Parteien weiter zersplittern. Wir habe durch die dämliche Individualisierung der deutschen Gesellschaft, wobei das nur ein anderer Begriff für fortschreitenden Egoismus ist, schon eine enorme Zersplitterung und Spaltung, die es immer schwierig macht, eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Ein Aufgeben des „C“ würde sicher zu einer neuen Partei mit „C“ führen, bestehend aus Christen aus der CDU, die CDU würde dann erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Es ist das integrative, was das Wesen dieser Partei sei jeher ausmacht, das Ausloten von Kompromissen, Fortschritt immer auch langfristig, auch mit Blick auf Traditionen und Bewährtes anzugehen, statt blind Chaos zu veranstalten, wie wir es nun vier Jahre erleben werden.
Lieber Herr Hans—Ulrich Neumann,
schade, dass Sie sich den Empfehlungen von dem an Jesus Christus geglaubten Gustav Heinemann nicht anschließen wollen, oder können! Richtig bedenklich und furchtbar empfinde ich Ihre so „kleinkarierte prophetische“ Aussage:
„….statt blind Chaos zu veranstalten, wie wir es nun vier Jahre erleben. w e r d e n .“
Wolfgang Dyck hat schon Ende der sechziger Jahre gesagt: „Wer nich blau ist, ist bläulich und wer kein Christ ist, ist christlich.“
Christlich bedeutet für mich, daß jeder Mensch aufgenommen wird, egal welche Religion oder Aussehen und die Nächstenliebe. Auch, wenn es nicht immer gelingt, sind es doch Werte, die anzustreben sind. Wenn man sich für dieses C schämt, um mehr Macht zubekommen, wäre das traurig.
„Das ‚C‘ im Parteinamen bleibt, weil das christliche Menschenbild für uns die Grundlage ist.“
CSU-Chef Markus Söder
Und das ist jetzt ihr Ernst?
Das „C“ zeigt, dass die Partei christliche Werte in die Politik mit einbringen will. Mit der Abschaffung
von Symbolen wie Kreuz und andere christliche Werte dreht man Gott, dem mächtigsten Herrscher des Universums den Rücken zu.
Es gibt ein Lied mit dem Refrain: Ohne Gott geht es in die Dunkelheit, mit Gott geht es ins Licht.
Welcher Politiker braucht nicht Weisheit und Licht für seine verantwortungsvolle Aufgabe.
Licht bedeutet wahre Erkenntnis. Der Mensch denkt, er sei der Nabel der Welt, aber Gott hält
die Fäden in der Hand. Gott sei Dank.