Buchautor Manfred Lütz erklärte: „Hinter den großen Debatten, die wir in unserer Gesellschaft führen, steht immer die Frage: Gibt es Gott?“ Als Beispiele nannte er den aktuellen Streit um Sterbehilfe. Das öffentliche Gespräch über Gott sei deshalb notwendig. Christen müssten in der Lage sein, Rechenschaft über die Hoffnung abzulegen, die in ihnen lebe. „Wir müssen unseren Glauben wieder kennen und auch bekennen – und zwar in einer Sprache, die Menschen verstehen können“, sagte er und kritisierte Geistliche, „die mit Fachchinesisch auf die Kanzel steigen“. Weiter sagte er: „Ich bin der Meinung, alles, was man sagen muss, kann man auch in verständlichen Worten sagen.“ Theologische Fachsprache sei in Predigten unangebracht. „Christen müssen heute so reden, dass der atheistische Nachbar das versteht.“
Menschen seien heute oft deshalb Atheisten, weil sie in „künstlichen Welten“ lebten, in denen Gott nicht vorkomme: innerhalb der Medien oder der Wissenschaft etwa. Das Fernsehen wirke für viele realer als das echte Leben. Deshalb gebe es für viele auch Gott nicht. „Wer das für die Realität hält, hat ein Problem“, sagte Lütz. Nur Christen, die ihre Identität kennen, könnten diesem Kreislauf entkommen.