"Wenn ich mir hier so manche Nachrichtensendung ansehe, dann stelle ich fest, dass keine Fakten, sondern Meinungen präsentiert werden, das wird leider nicht sauber getrennt", findet De Lisle. "Und diese Meinungen sind überwiegend antiamerikanisch. Wie soll sich der Zuschauer ein Urteil bilden, wenn er immer nur eine Seite zu hören bekommt?" Anders als in den USA, so De Lisle, gebe es in Deutschland kein hörbares "konservatives Feedback" zum Nachrichten-Mainstream. "Die Linksjournalisten können sich einfach hinstellen und sagen: ‚So ist die Welt und nicht anders.‘ Deshalb würde ich mich freuen, wenn es auch im deutschen Fernsehen mal eine Nachrichtensendung geben würde, die ein wenig konservativer angehaucht ist", so De Lisle, die als Moderatorin und Korrespondentin für verschiedene deutsche und amerikanische Medien arbeitet. "Das wäre zwar auch wieder subjektiv, aber wenigstens hätte der Zuschauer dann mal eine alternative Meinung zur Auswahl." Konservative Journalisten würden sich erst langsam trauen, ihre Meinung auch mal im Büro zu äußern. "Wir sind eindeutig in der Minderzahl und haben nicht viele Gleichgesinnte unter den Kollegen."
Über die 2012 kommende Präsidentschaftswahl in den USA sagte De Lisle, sie glaube nicht, dass Barack Obama wiedergewählt werde, zu hoch seien Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung. "Eine zweite Amtszeit ist für ihn in weiter Ferne. Übrigens ist ja auch in Deutschland eine gewisse Enttäuschung über ihn zu spüren. Er ist eben nicht der ‚Weiße Ritter‘, der die ganze Welt rettet." Weitere Themen des Interviews waren der zehnte Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001, die Rolle evangelikaler Christen in der amerikanischen Politik, die "Tea Party" sowie die deutsch-amerikanischen Beziehungen. (pro)
Das vollständige Interview mit Heather De Lisle lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 4/2011 des Christlichen Medienmagazins pro, das unter 06441/915 151 oder info@kep.de kostenlos angefordert werden kann.