In ihrem Buch werfen Siggelkow und Mitautor Martin P. Danz einen Blick auf die Lebenswirklichkeit vieler Kinder in Deutschland und machen Vorschläge zur Verbesserung ihrer Umstände. „Geben wir Deutsche, die wir sonst so auf Qualität bedacht sind, uns also in Sachen Kinder nur noch mit einem passablen Status quo zufrieden?“, fragen die Autoren angesichts 2,5 Millionen Kindern, die derzeit in Einkommensarmut leben. Anschaulicher wird das Ganze durch dieses Beispiel: „Unserem Auto gönnen wir für seine Unterbringung ca. 18 Quadratmeter Garagenraum und wir ‚fördern’ es mit einem monatlichen Unterhalt von etwa 593 Euro. Unser Nachwuchs hingegen hat durchschnittlich einen ‚Bewegungsspielraum’ von 5 bis 8 Quadratmetern und 7- bis 12-Jährige ‚kosten’ uns im Schnitt 568 Euro pro Monat.“
Gegen dieses Ungleichgewicht schlagen sie ein simpel klingendes Mittel vor: „Wir müssen als Gesellschaft, die Teil eines sozialen Staates ist, das Zusammenleben wiederentdecken. Wir müssen füreinander da sein!“ So dürfe es heutzutage etwa kein Problem mehr sein, wenn alleinerziehende Mütter arbeiten gehen wollten. Das erfordere aber das Mitwirken von Firmen. „Und damit meinen wir nicht nur das gängige Modell, einen Halbtagsjob auszuüben, während das Kind in Obhut des Kindergartens steckt.“