Der Tod des deutschen Reporters Egon Scotland im Jugoslawienkrieg war der Anlass für die Gründung der deutschen Sektion der französischen Gruppe „Reporters sans frontières“ am 18. Juni 1994. Seither recherchiert und dokumentiert die Organisation nicht nur Verstöße gegen die Meinungs- und Pressefreiheit, sondern unterstützt verfolgte Journalisten in ihren Heimatländern und hilft Berichterstattern, die aufgrund staatlicher Repressionen oder Gewalt ins Exil nach Deutschland fliehen müssen.
Auch der Kampf gegen Überwachung nimmt einen zunehmend wichtigen Platz in der Arbeit von ROG ein. Immer häufiger sei zu beobachten, dass Journalisten und Blogger von autoritären Regimen mit Überwachungstechnologie gezielt ausgeforscht und verfolgt werden, teilte die Organisation mit.
„Die Pressefreiheit wird immer wieder neu bedroht, von Staaten ebenso wie von Mafiagruppen, extremistischen Kräften oder radikalen Anhängern politischer Parteien“, erklärte die ehrenamtliche ROG-Vorstandssprecherin und ehemalige Sat.1-Moderatorin Astrid Frohloff in Berlin. „Sobald es irgendwo Fortschritte gibt wie etwa demokratische Reformen in einem Land, flammt meist schon an anderer Stelle ein neuer Krisenherd auf, weil ein Bürgerkrieg ausbricht oder radikale Gruppen die Freiheit bedrohen. Unser Engagement ist leider nach wie vor wichtig und an vielen Orten brandaktuell.“
ROG hat in den vergangenen Jahren mehr als 300 Journalisten in einer Notlage gezielt unterstützt – beispielsweise durch due Bezahlung von Rechtsanwälten für inhaftierte Reporter.