Schweiz: Anstieg der Schwangerschaftsabbrüche

Trotz niedriger internationaler Vergleichswerte verzeichnet die Schweiz seit 2017 einen Anstieg bei den Schwangerschaftsabbrüchen. 2023 lag die Rate bei 7,2 pro 1.000 Frauen, gegenüber 7,0 in 2022.
Von Norbert Schäfer
Der Anteil religionsloser Schweizer an der Bevölkerung hat sich seit 1970 mehr als verzwanzigfacht

Obwohl die Schweiz weiterhin eine der niedrigsten Raten an Schwangerschaftsabbrüchen im internationalen Vergleich aufweist, ist seit 2017 ein deutlicher Anstieg zu beobachten. Eine aktuelle Statistik des eidgenössischen Bundesamts für Statistik für das Jahr 2023 zeigt eine Abbruchrate von 7,2 pro 1.000 in der Schweiz wohnhaften Frauen. 2022 lag die Abbruchrate bei 7,0 pro 1.000. Der niedrigste Wert war 2017 mit 6,3 pro 1.000 gemessen worden.

Insgesamt wurden 2023 in der Schweiz 12.045 Abtreibungen (2022: 11.374) durchgeführt. Weltweit werden schätzungsweise mehr als 70 Millionen Abtreibungen vorgenommen. Die Abtreibungsraten in Afrika und dem Nahen Osten (86) sind am höchsten, gefolgt von Lateinamerika und der Karibik (69). In Europa hingegen ist die Abtreibungsrate mit 17 pro 1.000 Frauen am niedrigsten, wobei in Deutschland etwa sechs Schwangerschaftsabbrüche auf 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter kommen.


Insbesondere bei den 15- bis 19-jährigen Frauen in der Schweiz ist nach Angaben der Behörde die Rate „auf niedrigem Niveau relativ konstant“ geblieben, doch im gesamten Land zeichnet sich ein Trend zu mehr Schwangerschaftsabbrüchen ab. Die Rate in dieser Altersgruppe lag im Jahr 2023 bei 3,3 Schwangerschaftsabbrüchen pro 1.000 Frauen.

Die Mehrheit der Abbrüche erfolgt laut der amtlichen Statistik weiterhin in den ersten acht Schwangerschaftswochen, wobei 95 Prozent aller Schwangerschaftsabbrüche vor der zwölften Schwangerschaftswoche durchgeführt wurden. Acht von zehn Abtreibungen (81 Prozent) wurden mit Medikamenten durchgeführt. Etwa jede fünfte Abtreibung (19 Prozent) erfolgte durch einen chirurgischen Eingriff.

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