Der Schwager der pakistanischen Christin Asia Bibi, Younus Masih, soll in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai in Pakistan ermordet worden sein. Das teilte der Brunnen Verlag unter Berufung auf verschiedene pakistanische und indische Medien sowie auf den indischen Journalisten Aakash Kumar mit. Der Brunnen Verlag hatte die Biografie von Bibi verlegt, in der ihre Geschichte rund um die Blasphemie-Vorwürfe, ihre Verurteilung zum Tod und ihre Freilassung erzählt wird. Das Schicksal der Christin hatte Menschen weltweit über Jahre bewegt. Bibis Schwager Masih habe wie Bibi selbst zur christlichen Minderheit in Pakistan gehört. Er sei von einem abendlichen Kontrollgang auf einem Bauernhof nicht zurückgekehrt. Am Morgen habe man den 50-Jährigen mit aufgeschnittener Kehle auf dem von ihm bewirtschafteten Stück Land gefunden.
In den pakistanischen Medien werde diskutiert, ob der Mord an Masih eine Rache an Bibi bedeuten könne. Bestätigt sei dies noch nicht. Die Nachrichtenagentur Ucannews sehe keine Zusammenhänge und berichte über eine mittlerweile erfolgte Verhaftung von Bibis Schwester, der Ehefrau Masihs, und eines muslimischen Nachbarn. Bibi selbst lebt mittlerweile in Kanada. Nach Einschätzung westlicher Behörden ist sie dort jedoch weiterhin vom Tode bedroht, berichtet Brunnen. Unter pakistanischen Muslimen gebe es den Aufruf, Bibi zu töten. Bibi lebt derzeit unter Personenschutz.
Der Mord an Masih sei nicht der erste im Umfeld von Bibi und ihren Unterstützern, erklärt Brunnen. Prominenteste Opfer seien 2011 Salman Taseer, der Gouverneur von Punjab, und Shabaz Bhatti, der damals amtierende pakistanische Minister für religiöse Minderheiten, der in Islamabad ermordet wurde, gewesen. Nach Bibis Freilassung und ihrer heimlichen Ausreise aus Pakistan mit Hilfe der deutschen und der pakistanischen Regierung habe es in christlichen Wohnvierteln und Dörfern Pakistans zahlreiche Lynchmorde gegeben.
Von: Swanhild Zacharias