Ist die Situation in der Familie stabil, die Atmosphäre entspannt und das Verhältnis der Familienmitglieder nicht von Streitigkeiten geprägt, kann eine frühe Medienerziehung große Erfolge erzielen. Diese Faktoren sind laut der Studie, die das Bundesfamilienministerium gefördert hat, Voraussetzungen für einen ausgewogenen Umgang mit Internet und Fernsehen. Denn: Häufig seien das Internet und die Nutzung des Computers Ursache für Konflikte innerhalb der Familie. "Eltern und Jugendliche haben oftmals andere Vorstellungen davon, wie lange der Computer laufen und man online sein darf", sagte Bundesfamilienministerin Schröder. Ferner führe eine exzessive Mediennutzung dazu, dass Freunde, die Schule sowie das eigene Wohlbefinden "dramatisch" vernachlässigt würden.
Kampagne zur Mediennutzung geplant
Die Autoren der Studie empfehlen daher, Präventionskonzepte in Zukunft in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen selbst zu entwickeln. Eine Idee, die das Bundesfamilienministerium nun aufgegriffen hat. Es unterstützt eine Kampagne, die junge Menschen in einem verantwortungsvollen Umgang mit den Medien schult. An der Entwicklung dieser Maßnahme sind auch Jugendliche beteiligt. Die Kampagne soll im August dieses Jahres auf der Computerspielmesse "Gamescom" vorgestellt werden.
Für die Studie hatte die Universität Hamburg bundesweit rund 1.700 Jugendliche und deren Eltern befragt. Die Erhebung bewertete die Mediennutzung von Heranwachsenden vor dem Hintergrund der familiären Erziehung. Mit den Teilnehmern wurden Experteninterviews sowie Gruppendiskussionen durchgeführt. (pro)