Scholz moniert Berichterstattung zur Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Interview Kritik an der Berichterstattung über die militärische Unterstützung der Ukraine geäußert. Dass eine wichtige Frage nicht gestellt wurde, räche sich nun.
Von Norbert Schäfer

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich in einem Interview mit Titeln der SV Gruppe kritisch zur Berichterstattung über die militärische Unterstützung der Ukraine geäußert. Bei Gesprächen in Ost und West werde ihm „fast immer die Frage gestellt, ob die Unterstützung in diesem Maße eigentlich richtig“ sei, sagte der Kanzler in dem Gespräch. Dagegen habe diese Frage lange Zeit in Interviews mit Zeitungen, Fernseh- und Radiosendern keine Rolle gespielt.

Das räche sich nun. Die Debatte habe dadurch eine Schlagseite bekommen. „Es fehlte in der veröffentlichten Diskussion eine Sichtweise, die in der öffentlichen Diskussion längst eine Rolle spielte“, erklärte Scholz, und weiter: „Sonst wäre es wahrscheinlich möglich gewesen, mehr Bürgerinnen und Bürger davon zu überzeugen, dass es richtig ist, zu helfen.“ Die Frage, ob die deutschen Lieferungen von Waffen an die Ukraine überhaupt richtig seien, sei von den Medien „hingegen kaum gestellt“ worden.

Auf die Frage an Scholz, ob die Medien bei den großen Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine, der Migration oder Corona versagt hätten, antwortete der Kanzler: „Es ist unsere Aufgabe, dass wir als demokratische Politikerinnen und Politiker über unsere unterschiedlichen Ansichten kritisch diskutieren und dass Politik und Medien nicht als eine Einheit wahrgenommen werden“, und weiter: „Das Schlimmste, was unserer Demokratie passieren kann, ist, wenn Medien und Politik als eine Soße wahrgenommen werden.“

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