Scholl-Latour: „Nicht mehr mein Fernsehen“

H a m b u r g (PRO) - Der Fernsehreporter Peter Scholl-Latour hält nur noch wenig vom TV. Der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" sagt der 82-Jährige: "Ich gehe inzwischen nicht mehr in Talkshows. Da sitzen ein weinender Palästinenser und ein Israeli, der mit heiligem Zorn dagegenhält. Niemand will mehr ein Argument hören. Das ist nicht mehr mein Fernsehen."
Von PRO

Scholl-Latour berichtete für verschiedene Fernsehsender aus aller Welt, die Fronteinsätze seiner Kamerateams etwa in Vietnam, sind legendär. In den letzten Jahren verfasste der Journalist zahlreiche Bücher.

„Nicht parteilich sein“

Scholl-Latour übt in der „Zeit“ auch vorsichtige Kritik an jüngeren Berufskollegen: „Das ist eine Frage der journalistischen Fairness und des Auftretens. Wenn man respektiert werden möchte, darf man vorderhand nicht parteilich sein und muss eine gewisse Würde ausstrahlen. Ich weiß nicht, ob Reporter das in diesen Ländern heute noch tun.“

Auch im hohen Alter gönnt sich der Reporter keine Ruhe: Er steht vor dem Aufbruch zu einer Reise nach Iran und Afghanistan. Es ärgere ihn ein wenig, dass er es dort nicht mehr in die Berge schaffe und sich mit Stammesfürsten und Warlords nur schriftlich austauschen könne.

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