„Frieden wird rückwärts verstanden, aber vorwärts gelebt.“ Mit diesen Worten des Philosophen Sören Kirkegaard begann Nikolaus Schneider seinen Festvortrag zum Thema „Gedenken – Erinnerungen für die Zukunft“ in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin. Prominente aus Politik und Gesellschaft, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, waren der Einladung des Bevollmächtigten des Rates der EKD, Martin Dutzmann, gefolgt.
Gedenken habe das Potenzial zur Konstruktion und ziele somit auf die Zukunft, sagte Schneider vor den rund 500 Anwesenden. Insofern müsse Gedenken als „Erinnern für die Zukunft“ verstanden werden. Erinnerung sei eine unverzichtbare Eigentümlichkeit des jüdischen und christlichen Glaubens. Als Beispiel nannte Schneider das Abendmahl, mit dem Christen der Passionsgeschichte Christi gedenken. Damit werde Christen eine „Zukunftsperspektive eröffnet, die über das Hier und Jetzt hinausgeht“.