Dieser Tage geben sich internationale Spitzenpolitiker und politische Unterhändler die Klinke in Jerusalem in die Hand. Nachdem die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bereits in der vergangenen Woche in Israel war, tat es Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ihr nun gleich. Er traf am Dienstag in Israel ein.
Scholz bekräftigte in Gesprächen Deutschlands Solidarität mit dem jüdischen Staat und dessen Recht auf Selbstverteidigung. Während seines Besuchs musste die Scholzsche Delegation dreimal den Schutzraum aufsuchen – das letzte Mal, als die Deutschen schon abflugbereit am Flughafen waren. Denn noch immer beschießt die Hamas Israel aus dem Gazastreifen heraus.
Symbolhaft ist der Israel-Besuch von Scholz nicht nur aufgrund der deutschen Staatsräson. Scholz reiste auch einen Tag vor US-Präsident Joe Biden nach Israel. Biden wird bei seinem Besuch ebenfalls seine Solidarität mit Israel ausdrücken und gemeinsame Lösungen mit dem israelischen Premier Benjamin Netanjahu suchen, um die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern. Dieses Ansinnen hat auch Scholz, der sich direkt vom Flughafen Ben-Gurion in Tel Aviv auf den Weg nach Kairo gemacht hat, um mit dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi zu sprechen.
Doch schaffen es die westlichen Staatenlenker, die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern und werden sie gar eine diplomatische Lösung finden, um die erwartete Bodenoffensive Israels zu vermeiden? Entsprechende Resolutionen von Russland und Brasilien sind bereits im UN-Sicherheitsrat gescheitert. Eine entscheidende Rolle spielen auch die arabischen Staaten bei der Suche nach einer Lösung. Über die internationale Krisendiplomatie sprechen wir in Folge 2 des PRO-Podcasts „Israel im Krieg“.
Hinweis: Im Podcast sagen wir fälschlicherweise, dass der Völkerbund 1947 den Teilungsplan verabschiedet habe. Richtig müsste es heißen, dass die Vereinten Nationen 1947 den Teilungsplan verabschiedet haben. Der Völkerbund existierte nur bis 1946.