Satanist Marilyn Manson zu Gast bei Kanye Wests Gottesdienst

Der Rocksänger Marilyn Manson gilt als Enfant terrible, er zeigt sich stets extravagant geschminkt und spielt mit dem Image, Satanismus zu praktizieren. Nun zeigte sich der Rocker überraschend bei einem der berühmten Gottesdienste des US-Rappers Kanye West, ganz in Weiß gekleidet.
Von Jörn Schumacher
Marilyn Manson, Kanye West

Marilyn Manson, der eigentlich Brian Hugh Warner heißt, spielt mit dem Image, Satanist zu sein. Seine Bühnenauftritte sind provokativ, seine Erscheinung stets düster. In seiner 1998 erschienenen Autobiografie „The Long Hard Road Out of Hell“ schreibt der Rockstar, er habe als Jugendlicher eine christliche Privatschule besucht, was seine Einstellung zu Religion negativ prägte. Schon seit seiner Schulzeit stand immer wieder der Begriff „Anti-Christ“ im Zusammenhang mit dem Sänger. Er selbst schreibt in seinem Buch: „Die extremste Musik mit der satanischsten Message war gerade gut genug für mich, allein schon deshalb, weil sie verboten war.“ An anderer Stelle schreibt Warner: „Sex, Drogen, Rockmusik, das Okkulte: Danach musste ich nicht mehr suchen. Es hatte mich längst erreicht und mich in seinen Bann gezogen.“ Im Jahr 1994 wurde Manson zum Ehrenmitglied der 1968 in Amerika gegründeten „Church of Satan“ ernannt. Eines seiner bekanntesten Alben heißt „Antichrist Superstar“.

Seit Februar haben insgesamt fünf Frauen den Vorwurf erhoben, von Manson sexuell missbraucht worden zu sein. Die Schauspielerin Esmé Bianco etwa behauptet, Manson habe sie vier Tage in einem Raum eingesperrt und sie mehrfach geschlagen und Elektroschocks ausgesetzt.

Überraschenderweise lud der US-Rapper Kanye West den umstrittenen Musiker vor kurzem dazu ein, an seinem neuen Album mitzuwirken. So ist Manson auf zwei Tracks des Albums von Kanye West zu hören, in „Jail“ und „Jail Pt.2“, er wird zudem als Co-Autor des Albums genannt. West, der sich nun „Ye“ nennt, bekam viel Kritik für die Zusammenarbeit mit Manson, der sich vor Gericht wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs verteidigen muss. Ye reagierte seinerseits mit der Kritik, er sei einer „Cancel Culture“ ausgesetzt, zog Vergleiche zu George Orwells Dystopie-Klassiker „1984“ und kritisierte die „MeToo“-Bewegung.

Nun verblüffte der Rapper Ye, der eine Hinwendung zum christlichen Glauben gemacht hat und diesen vielfach öffentlich propagiert, erneut. Ye, ehemals Kanye West, veranstaltet seit einigen Jahren auf seinem Grundstück private Gottesdienste, zu denen immer wieder Prominente und Stars aus der Unterhaltungsbranche kommen. Der Rapper, Produzent und Modemacher lud zu Halloween auch Marilyn Manson zu seinem Gottesdienst ein. Auf Fotos und Videos ist der Schockrocker zu sehen, wie er ganz in Weiß gekleidet mit Ye betet. Der 52-Jährige hat dabei eine Art weiße Sturmmaske auf dem Kopf. Auch der Popsänger Justin Bieber nahm an dem Gottesdienst teil, bei dem alle Teilnehmer in weiß gekleidet sind.

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2 Antworten

  1. Amerikanische „celebrities“, also Leute mit Starkult, lassen sich zu allen möglichen und unmöglichen Dingen und Events hineinziehen, solange es Aufmerksamkeit generiert. Dies kann man schlecht als Außenstehender be- oder gar verurteilen. Nur Gott sieht das Herz an. Matthäus 6,21: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! Ins Himmelreich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.“

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  2. Gott machte aus Saulus Paulus. Ein MM ist kein Problem für ihn. Letztlich gilt: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.“ 1.Samuel 16,7b

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