CD-Rezension: Jazziger, souliger und wesentlich persönlicher geht die Sängerin hier zu Werke. Was wohl auch daran liegt, dass diesmal erst das Album produziert und dann das Label gesucht wurde. So gab es keine Vorgaben und die Musiker konnten ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Viele der durchweg englischsprachigen Songs hat Sarah Kaiser selbst oder in Zusammenarbeit mit ihren Bandmusikern geschrieben. Auch einige Titel von Größen wie Stevie Wonder oder Mahalia Jackson haben die Künstler neu arrangiert.
Bei den Texten wird Sarah Kaiser sehr persönlich. Es geht um Gefühle und Veränderungen in ihrem Leben, Gebetserhörungen, Wunder, die sie erlebt hat und die sie gerne erleben möchte sowie ihre Erfahrungen mit Gott.
Die handgemachte und ohne Gitarren eingespielte Musik und Sarah Kaisers sehr klare, warme Stimme klingen sehr natürlich. Teilweise kommt richtige Liveatmosphäre auf. Die Musiker spielen sehr präzise und sauber zusammen. Überwiegend hört sich das Album recht entspannt aber für Jazzmusik noch zu „gut organisiert“ an.
Um auch das Herz des echten Jazzfans höher schlagen zu lassen, hätte noch mehr improvisiert und experimentiert werden können, wie zum Beispiel bei „Something´s gonna change” und “Ur”. Neben diesen rhythmischen Stücken gibt es auch ruhige Songs wie „Miracles“ und „Late Night Talk“. Für Abwechslung sorgen außerdem “Interlude (For Max)”, ein sehr gefühlvolles Instrumentalstück mit sanft gespieltem Saxophon und der leicht swingende Jazzklassiker “My favorite things” von Richard Rodgers, bei dem Sarah Kaiser auch scatted.
Für echte Jazzliebhaber ist „Miracles“ sicher eine Nummer zu brav, für Einsteiger aber genau das richtige, um mit dieser Musikrichtung vertraut zu werden.
Achtung: Nach dem letzten Song nicht gleich die Musik abschalten. Denn nach einigen Minuten Leerlauf am Ende der CD gibt es als Bonustrack noch eine weitere Version von „Ur“.
GerthMedien, 17,95 Euro, www.sarahkaiser.de