Jährlich besuchen rund 700 Kinder den Laternenumzug der Nicolaikirche in Bielefeld mit ihren Eltern. Seit 14 Jahren ist es dabei üblich, dass die evangelische Kirche in Absprache mit der katholischen Nachbargemeinde auf einen als St. Martin verkleideten Reiter verzichtet, um nicht als Konkurrenzveranstaltung zum wenige Tage später stattfindenden Martinsumzug der Katholiken wahrgenommen zu werden. „Dieses Anliegen hat nichts mit einem christlichen Traditionsbruch zu tun und soll keineswegs eine Distanzierung vom christlichen Brauchtum darstellen.“ Das erklärt die Vorsitzende des Presbyteriums, Ariane Schlüter, in einer von der Tageszeitung Die Welt aufgegriffenen Klarstellung. Sie reagiert damit auf eine Lawine der Empörung, die von der Neuen Westfälischen Zeitung mit dem Artikel „Lichterfest statt St.-Martinsumzug“ losgetreten worden war. Der Zeitungsbericht stellte den Sachverhalt so dar, dass die Kirchengemeinde bewusst christliche Traditionen aufgebe.