Die Moderatorin Abby Martin hat vor der Kamera klar gesagt, was sie von der russischen Politik gegenüber der Ukraine hält: „Ich kann nicht genug betonen, wie sehr ich gegen jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten bin. Was Russland gemacht hat, ist falsch.“ Dass sie das gesagt hat, ist besonders brisant, weil Russia Today (RT) ein vom russischen Staat finanzierter Sender ist. Er will auf Russisch, Englisch, Spanisch und Arabisch international die russische Sicht des Weltgeschehens darstellen und ein Gegengewicht zu westlichen Medien bilden. Dabei muss er sich den Vorwurf gefallen lassen, Kreml-treu zu berichten.
Dass Martin bei RT arbeite, heiße nicht, dass sie journalistisch nicht unabhängig sei, sagte sie am Ende ihrer Sendung „Breaking the Set“. „Militärische Intervention ist nie die Lösung. Und ich stehe nicht hier, um militärische Aggression zu entschuldigen oder zu verteidigen.“ Ihr Herz sei bei den Menschen in der Ukraine, die eine Figur im Schachspiel der Weltmächte seien. „Sie sind die wahren Verlierer. Wir können nur auf den friedlichen Ausgang einer furchtbaren Situation hoffen.“
Das Statement ihrer Kollegin nahm Liz Wahl, eine weitere Moderatorin von RT, am Mittwoch ebenfalls zum Anlass, ihren Unmut über Russlands Vorgehen auf der Krim kundzutun – live. Bei einem Sender, der von der russischen Regierung finanziert werde und das Handeln Putins schönrede, könne sie nicht arbeiten. Sie schloss mit den Worten: „Nach dieser Nachrichtensendung kündige ich.“