Ruhe finden

Schlechte Nachrichten überfluten uns. Eine Apothekenzeitung erklärt, wie man Seele und Gehirn schützen kann, zum Beispiel mit mehr „Inseln des Unbehelligtseins“. Sabine Langenbach hat eine gefunden, schon lange vor dem Lesen des Artikels.
Von Sabine Langenbach
Sabine Langenbach

„Gute Nachrichten …“ das sind die ersten Worte des Editorials in der Apothekenzeitschrift „my life“, die vor mir liegt, auf Seite drei lese und ich denke: Super! Da kommt jetzt was für meine Kolumne. Dann sehe ich die nächste Zeile. Ernüchterung.

„Gute Nachrichten … sind schon seit Längerem Mangelware.“ 

Es folgt eine Auflistung von schlechten Nachrichten, die kein Ende nehmen wollen und der Hinweis auf das Dossier ab Seite 24, in dem man erfährt, was man tun kann, um Kopf und Seele zu schützen.

In der Hoffnung, dass die guten Nachrichten dort zu finden sind, blättere ich sofort weiter.

Hauptsächlich geht es im Leitartikel um die ständige Erreichbarkeit durch unsere Smartphones, dass wir überall die neuesten und leider oft auch schlechten Nachrichten aus aller Welt erhalten können und welche negativen Auswirkungen das auf Gehirn und Seele hat. Das kann sogar bis in die Erschöpfungsdepression führen, erfahre ich. Experten geben Ratschläge, dass es nicht so weit kommt und wie man verhindert, dass man Sklave seines Smartphones wird.

Sabine Langenbach Foto: PRO
Das find ich gut – Kolumne und Podcast mit Sabine Langenbach
#25 Ruhe finden
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Am Ende plädiert der Neurologe und Präsident der Deutschen Hirnstiftung Frank Erbguth dafür, dass wir bei den vielen Informationen, die täglich auf uns einstürmen, mehr „Inseln des Unbehelligtseins“ brauchen. Damit meint er fixe, wöchentliche Zeiträume, in denen man, im wahrsten Sinne des Wortes, abschaltet. Zum Beispiel bei Musik, Sport, Kultur und Meditation. Darüber sollen wir zu innerer Balance zurückfinden. Deshalb hat das Dossier auch die Überschrift „Nur die Ruhe“.

„Stark bleiben in Krisenzeiten. Mit Gottes Hilfe. Das find ich gut.“

Jetzt macht es bei mir „Pling“ – aber es ploppt keine neue Nachricht auf meinem Handy auf. Ich habe einen altvertrauten Satz im Kopf: 

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.

Lutherbibel, Matthäus-Evangelium, Kapitel 11, Vers 28. 

Oder in der modernen Übersetzung „Hoffnung für alle“: 

Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.

Dieses Angebot von Jesus gilt auch heute noch im Smartphone-Zeitalter. Ich nutzte es mehrmals täglich. Gleich morgens fange ich an. Am Frühstückstisch starte ich mit Bibel lesen und beten. Für mich ist das Gespräch mit Gott meine „Insel des Unbehelligtseins“, wie es der Neurologe in dem Dossier nennt. 

Im Gebet kann ich alle meine Ängste, Zweifel und Sorgen vor Gott aussprechen. Ich lege ich alles vertrauensvoll in seine Hände und danke dafür, dass er sich um alles kümmert. Ich weiß, dass ich die Welt nicht retten kann. Gott sei Dank hat das ein anderer längst getan. Jesus Christus.

Für mich als Christin ist Beten die beste Möglichkeit zu echter innerer Balance zurückzufinden. In dem „my life“- Artikel wird diese Möglichkeit mit keiner Silbe erwähnt. Trotzdem ist mir dadurch neu klar geworden, was für ein Geschenk es ist, dass ich an den liebenden Vater im Himmel glauben kann, der meine Gebete hört und handelt. 

Von daher habe ich dann doch noch meine gute Nachricht in der Apothekenzeitung gefunden. Wenn auch indirekt. 

Stark bleiben in Krisenzeiten. Mit Gottes Hilfe. Das find ich gut.

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3 Antworten

  1. Gut auf den Punkt gebracht.

    Die Menschen heute suchen intensiv das, was sie verloren haben, – wissen aber gar nicht mehr wo, oder wonach sie sich eigentlich sehnen.
    Eleonore Fürstin von Reuß hat das auf den Punkt gebracht: „Sie suchen, was sie nicht finden“

    1. Ich bin durch die Welt gegangen,
    und die Welt ist schön und groß,
    und doch ziehet mein Verlangen
    mich weit von der Erde los.

    2. Ich habe die Menschen gesehen,
    und sie suchen spät und früh,
    sie schaffen, sie kommen und gehen,
    und ihr Leben ist Arbeit und Müh.

    3. Sie suchen, was sie nicht finden
    in Liebe und Ehre und Glück,
    und sie kommen belastet mit Sünden
    und unbefriedigt zurück.

    4. Es ist eine Ruh vorhanden
    für das arme, müde Herz;
    sagt es laut in allen Landen:
    Hier ist gestillet der Schmerz.

    5. Es ist eine Ruh gefunden
    für alle fern und nah:
    In des Gotteslammes Wunden,
    am Kreuze auf Golgatha.

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  2. Diese Thematik ist nicht nur für den im Artikel erwähnten Neurologen interessant:

    Die Schweizer Stiftung GRS, vor 30 Jahren gegründet, erforscht, welchen Einfluss der Glaube auf die körperliche Gesundheit eines Menschen hat.
    http://www.Stiftung-grs.ch

    Prof. Dr. Ulrich Giesekus: Glaub Dich nicht krank – Glaube und seelische Gesundheit,
    C Glaube und Gesundheit – Wissenschaftliche Untersuchungen:
    https://www.coed.elk-wue.de/referate/seelische-gesundheit-dr-ulrich-giesekus

    „Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden…“, Jesaja 40, 31
    Positive Gefühle und Optimismus
    https://www.orthomol.com/de-de/lebenswelten/immunsystem/psychoneuroimmunologie#positive-gefuehle-optimismus 

    „Dankt Gott in jeder Lebenslage“, 1.Thessalonicher 5,16-18
    Prof. Robert A. Emmons zur Heilkraft der Dankbarkeit;
    https://www.livenet.ch/news/vermischte/412393eman_kann_nicht_zu_viel_in_dankbarkeit_investieren.html

    Forschungsinstitut für Spiritualität und Gesundheit
    http://www.rish.ch

    Es ist der Geist, der sich den Körper baut. Friedrich Schiller

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