Rick Warren, Gründer und Hauptpastor der Saddleback Church in Lake Forest, Kalifornien, hat am 3. September seine letzte Predigt gehalten. Wie das amerikanische Christian Broadcasting Network (CBN) berichtet, brach Applaus los, als der 68-jährige die Bühne betrat. Der Pastor habe daraufhin seinen Kopf eine Weile geneigt. Dann hielt er seine letzte Predigt. Das hölzerne Rednerpult war dasselbe, an dem Warren die ersten 15 Jahre in seinem Dienst als Pastor gepredigt hatte.
„Ihr bringt mich noch zum Weinen“, sagte Warren und fügte hinzu: „Hab ich euch schon gesagt, dass ich euch alle liebe? Es war mir eine Ehre, euch lieben zu dürfen, für euch beten, euch dienen und euch ermutigen zu dürfen.“
Vor 43 Jahren gründete Warren die Gemeinde, die heute zu den bekanntesten Mega-Kirchen in den USA gehört. Nach eigener Aussage gehören zur Kirche mittlerweile mehr als 200 Gemeinden und elf Ausbildungsstätten in den USA, Deutschland, Argentinien, China und auf den Philippinen. Warren ist einer der bekanntesten Prediger seiner Zeit, zu seinen Gottesdiensten kamen Sonntag für Sonntag mehr als 20.000 Menschen. Als US-Präsident Barack Obama am 20. Januar 2009 vereidigt wurde, war er gebeten worden, das Fürbittegebet zu halten.
Erste Predigt vor 50 Zuhörern
Er habe in seiner Zeit als Saddleback-Pastor wohl an die 6.500 Predigten gehalten, sagte Warren. Am Tag seines Abschiedes wolle er dieselbe Predigt halten, die er zu Beginn seines Dienstes gehalten hatte. Damals, am 30. März 1980, seien gerade einmal 50 Menschen anwesend gewesen. Er habe nur wenige Jahre zuvor seinen Abschluss am Southwestern Baptist Theological Seminary gemacht, sagte Warren. Der Gottesdienst fand damals in einer Schule statt. „Wir hatten damals kein Geld, keine Mitglieder, kein Gebäude, nichts. Aber wir wussten, was Gott aus uns machen wollte.“
In seiner Predigt sprach Warren über eines seiner Lieblingsthemen, das ihn dank seines erfolgreichen Buches mit demselben Titel auch berühmt machen sollte. Das Buch mit dem Titel „The Purpose Driven Church: Every Church Is Big in God’s Eyes“ erschien 1995, im Jahr 2002 folgte ein weiteres Buch: „The Purpose Driven Life“ – auf Deutsch: „Leben mit Vision“. Es wurde mehr als 50 Millionen mal verkauft und erschien in 137 Sprachen. Warren gab viel von den Einnahmen an verschiedene Kirchenprojekte.
Seine Botschaft lautete: Man müsse sein Leben in etwas investieren, was ewigen Bestand habe, ermutige der Pastor seine Zuhörer. „Das bedeutet, zielgerichtet (purpose-driven) zu sein: Man beginnt damit, bereits daran zu denken, wie es am Ende ausgehen wird. Wisst immer, wohin ihr geht. Habt immer das Ende im Blick.“
Viele Pastoren seien der Meinung, dass Erfolg für eine Kirche nur bedeuten könne, zu wachsen.
„Gott sponsert keine Flops“, heiße es dann. Warren erklärte hingegen: „Erfolg bemisst sich nicht in Größe. Erfolg ist, wenn Leben sich verändern.“ Die Gesundheit einer Kirchengemeinde sei viel wichtiger als ihr Wachstum. „Wachsende Kirchen lieben, und liebende Kirchen wachsen.“
Warren beendete seine Predigt mit der Bitte, die Reise der Saddleback-Kirche weiter mitzugehen, und zwar mit dem neuen Pastoren-Ehepaar Andy and Stacie Wood. „Ich weiß, dass Gott das Beste mit euch noch vor sich hat“, sagte Warren.
Warren hatte bereits im Juni vergangenen Jahres angekündigt, seinen Pastorendienst aus gesundheitlichen Gründen beenden zu wollen. Bei ihm wurde eine spezielle Form der spinalen Myoklonie, ein Muskelzucken in der Wirbelsäule, diagnostiziert, die zu Zittern und einer verschlechterten Sehfähigkeit führen.
Warren bestimmte auch, dass sein Nachfolger der 40-jährige Wood werden solle. Wood leitete bislang gemeinsam mit seiner Frau Stacie die Echo Church in San Jose. Diese Gemeinde hat, ebenso wie Saddleback, enge Verbindungen zur Southern Baptist Convention. Die Gemeindeleitung soll offiziell am 12. September an das Ehepaar übergeben werden.
5 Antworten
Alles ist an Gottes Segen und an Seiner Gnad` gelegen.
Wir haben das Buch „Leben mit Vision“ bei uns in der Gemeinde auch einer Kampagne mit Kleingruppen gelesen und es war eine gute Sache.
Aber diese Fixierung auf eine Person in Kirchen halte ich für bedenklich. 43 Jahre Leitung durch Rick Warren und Rick Warren bestimmte den Nachfolger.
Wenn alles zu sehr auf eine Person zugeschnitten ist, dann gerät das ganze in Gefahr, wenn der eine versagt, ähnlich wie z.B. bei Bill Hybels und Willow Creek.
Ein Team mit wechselnden Leitern finde ich besser.
Welche Ursache wird die Krankheit haben?
Zwischen Krankheit und Sünde kann ein Zusammenhang bestehen (Apostelgeschichte 12,23 und
13,4-12; 2.Chronik 21,15; 1.Korinther 11,26-30), muss aber nicht (Glaubensprüfung Hiob 5,17-18 dazu
1.Korinther 10,13; Erziehung Hebräer 12,4-11; zur Verherrlichung Gottes Johannes 9,3; Handeln Satans
Lukas 13,16).
Daher ist es geboten, Jesus Christus um Erkenntnis zu bitten. Jakobus 1,5-8
Lieber Herr Dieterle,
was wollen sie mit ihren Zeilen sagen?
Sie hinterlassen einen schalen Eindruck und leider nicht, dass sie Gott dafür loben, das viele Menschen durch diesen Dienst den Glauben an Ihn entdeckten.
Lieber Martin,
ich weise lediglich zum Thema Krankheit auf wichtige Bibelaussagen hin.
Anhänger eines Wohlfühlevangelium ignorieren Bibelaussagen, weil sie ihnen unbequem sind.
„Achte auf dein Leben…“ 1. Timotheus 4,16