Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands Mitte Juli hat in der Evangelischen Kirche im Rheinland Gebäudeschäden in Höhe von fast 20 Millionen Euro verursacht. Diese Schätzung erfolge „mit aller Vorsicht und in aller Vorläufigkeit“, erklärte der Vizepräsident und leitende Jurist der rheinischen Kirche, Johann Weusmann, am Montag in Düsseldorf. Aus manchen Orten gebe es aber noch gar keine belastbaren Zahlen, auch sei beschädigtes oder zerstörtes Inventar noch nicht überall erfasst und kalkuliert.
In Rheinland-Pfalz beziffere man die Schäden an den kirchlichen Liegenschaften „sehr vorsichtig“ auf ungefähr 2,3 Millionen Euro, hieß es. Mit etwa 16 Millionen Euro liege die Summe für die nordrhein-westfälischen Bereiche der Landeskirche höher. Dort seien zahlenmäßig mehr Gemeinden von den Überflutungen betroffen, erläuterte der Vizepräsident.
Zusammen mit den Kosten für Gefriertrocknung und Restaurierung von Archivgut der Gemeinden summierten sich die Schäden auf fast 20 Millionen Euro. Ihre Bandbreite reicht den Angaben zufolge von überfluteten Kellern über zerstörte Gemeindebüros und völlig durchnässte Archive bis hin zu schwer beschädigten Kirchengebäuden.
Betroffen sind den Angaben nach insgesamt 107 Gebäude, die zu Kirchengemeinden und Kirchenkreisen der rheinischen Landeskirche gehören. Darunter sind 17 Kirchen, 28 Gemeindehäuser, zwölf Kitas, drei Bildungsstätten und zahlreiche Pfarr- und Wohnhäuser. In den Zahlen sind Schäden an einer Vielzahl von Kitas, Alten- und Pflegeeinrichtungen in Trägerschaft der Diakonie nicht enthalten, betonte Weusmann.
Die Evangelische Kirche im Rheinland erstreckt sich über Gebiete in den vier Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen.