Religion kommt im „Tatort“ regelmäßig vor

Der Tatort feiert am Wochenende sein 50-jähriges Jubiläum. Religion kommt in der Krimireihe regelmäßig vor, sagt die Germanistikprofessorin Claudia Stockinger. Allerdings stünden die Ermittler ihr eher distanziert gegenüber.
Von PRO
Im Tatort „Borowski und das verlorene Mädchen“ von 2017 ermittelt der Kieler Kriminalhauptkommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) im Umfeld einer radikalen Moscheegemeinde. In die Studie von Claudia Stockinger floss dieser Fim nicht mit ein – sie untersuchte nur Beispiele bis 2010.

Religion spielt im ARD-„Tatort“ laut einer Untersuchung regelmäßig eine Rolle. In einem Forschungsprojekt wurden rund 450 Folgen zwischen 1970 und 2010 ausgewertet, wobei in der Hälfte davon Religion in irgendeiner Weise vorkommt, wie die Berliner Germanistikprofessorin Claudia Stockinger in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview der Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse aus Osnabrück sagte.

Oft handele es sich dabei um gesellschaftliche Normalität. „Zum Beispiel werden in fast 15 Prozent der untersuchten Folgen religiöse Rituale gezeigt. Christliche Beerdigungen zum Beispiel. Auch Kreuze um den Hals oder in Amtsstuben sind oft zu sehen“, sagte Stockinger anlässlich des 50. Jubiläums des Starts der Krimireihe.

Das Christentum stehe grundsätzlich im Vordergrund, der Katholizismus komme dabei häufiger vor. „Möglicherweise gilt der Protestantismus als das im Vergleich zum Katholizismus weniger interessante Sujet. Möglicherweise liefert der Katholizismus auch die bunteren Bilder“, sagte die Germanistin. Religiöse Themen würden im „Tatort“ ernsthaft dargestellt. „Oft wird auch etwas über den Glauben erklärt – und das durchaus ausgewogen.“

Die meisten Kommissarinnen und Kommissare bestünden jedoch in der Regel auf einer Distanz zur Religion und hielten ihr „das Faktum, den Beweis, die rationale Erklärung als Mehrwert entgegen“.

Von: epd

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