Bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien am vergangenen Sonntag hat der rechts-konservative Kandidat, der Ex-Militär Jair Bolsonaro die meisten Stimmen bekommen. 46,21 Prozent der Wähler stimmten für den Politiker, der wegen seines populistischen Auftretens auch „Trump Brasiliens“ genannt wird. Auch viele Evangelikale unterstützten Bolsonaro, der sich als Katholik zusätzlich auch von einem Pfingstpastor hat taufen lassen und seit Jahren eine Baptistengemeinde besucht. Der Nachfolger des früheren und immer noch beliebten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, Fernando Haddad von der Arbeiterpartei, erhielt 28,97 Prozent der Stimmen.
Die beiden bestplatzierten Kandidaten treten in drei Wochen bei der Stichwahl noch einmal gegeneinander an. Sie galten schon vor der Wahl als die aussichtsreichsten Bewerber um das Präsidentenamt. Für viele konservative Christen ist der linke Haddad keine Option, da er unter anderem sexuelle Vielfalt bei Kindern fördern will. Der Rechstpopulist Bolsonaro hingegen will die Familie stärken. Jedoch ist er bereits mehrfach mit menschenverachtenden Äußerungen aufgefallen, auch befürwortet er Folter und rühmte die Militärdiktatur, die das Land zwischen 1964 und 1985 prägte.
Von: Jonathan Steinert