Wenn gläubige Muslime auf der ganzen Welt tagsüber fasten, wollen Christen in diesen Tagen für Muslime beten. Den Anstoß zu dieser Gebetsinitiative gab es bereits vor über 20 Jahren. Die Initiatoren seien damals von dem Wunsch getrieben gewesen, „die muslimische Welt durch Gottes liebende Vateraugen zu betrachten“, heißt es auf der Webseite der Aktion, www.30tagegebet.de. Durchgeführt wird sie von der Deutschen Evangelischen Allianz sowie der Schweizerischen und der Österreichischen Evangelischen Allianz.
„Mit dem Gebetsheft 30 Tage zu beten, scheint vielen das Herz für Muslime geöffnet und ein besseres Verständnis für sie gegeben zu haben“, schreiben die Verantwortlichen. Dabei sei es nicht leicht, einen ungetrübten Blick auf Muslime zu behalten, während islamische Extremisten weltweit Schlagzeilen machten, geben sie zu.
Eine Million Christen nahmen letztes Jahr teil
Im vergangenen Jahr hätten schätzungsweise eine Million Christen an der Aktion „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ teilgenommen, schreiben die Initiatoren. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Familie. Die Veranstalter hoffen, dass die Teilnehmer nebenbei entdecken, wie unterschiedlich die muslimischen Kulturen die Familientraditionen leben. Andererseits werde an diesem Thema deutlich, was muslimische und nicht-muslimische Familien verbinde.
Die Initiatoren klären auf ihrer Webseite auf: Das „Haus des Islam“ reiche von Westafrika bis zum Indonesischen Archipel und umfasse 49 Nationen und rund 1,6 Milliarden Muslime. „In allen diesen Räumen finden geistliche Bewegungen statt – Tausende von Menschen wenden sich Jesus als dem Messias zu. Das Gebetsheft begleitet uns auf unserer Reise durch diese Räume, und wir werden für die Menschen, die darin leben, beten.“
Ein Gebetskalender, den Interessierte auf der Webseite der Aktion herunterladen können, hilft beim Gebet. In ihm stehen für jeden Tag des Ramadan Hintergrundinformationen und Vorschläge für Gebetsanliegen, etwa für die Fulani, das größte Nomadenvolk weltweit; dies sei „die größte vom Evangelium noch unerreichte Volksgruppe in Afrika“, schreiben die Autoren. Die Bewohner Malis, von denen 90 Prozent dem Islam angehören, oder die geflüchteten Rohingyas in Malaysia werden ebenfalls als Gebetsanliegen genannt: „Es gibt vermutlich etwa 150.000 muslimische Rohingyas in Malaysia, etwa eine Million ist nach Bangladesch geflüchtet.“
Von: Jörn Schumacher