Eine Gruppe von Internetexperten, prominente Persönlichkeiten und Aktivisten hat sich unter dem Banner „Free Our Feeds“ zusammengeschlossen, um ein neues, offenes und unabhängiges Ökosystem für soziale Netzwerke zu schaffen. Grund hierfür sei mitunter die wachsende Kritik an den Social-Media-Änderungen von Meta-Chef Mark-Zuckerberg, die Meta-Plattformen Facebook und Instagram zu verändern und die Community-Richtlinien zu lockern, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in einem Artikel.
Mark Zuckerberg kündigte Anfang Januar an, dass es künftig keine Faktenchecks bei Meta-Diensten geben soll. Die geplanten Änderungen, die auf die Abschaffung professioneller Faktenchecks hinzielen, hätten in der Branche für Empörung gesorgt, heißt es im Artikel RND. Außerdem würden Kritiker befürchten, dass diese Lockerungen vor allem Hassrede und Desinformation schüren könnten, ähnlich wie auf der Plattform X.
Mit der alternativen Plattform wollen die Initiatoren die Social-Media-Landschaft neu revolutionieren. „Wir sind entschlossen, die sozialen Medien von der Kontrolle der Milliardäre zu befreien“, heißt es auf der Kampagnenseite von „Free Our Feeds“. Die Unterstützer der Initiative sind prominente Persönlichkeiten wie der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, Schauspieler Mark Ruffalo und Vertreter der Mozilla Foundation. Das Ziel sei es, ein offenes, transparentes und nicht-kommerzielles Netzwerksystem zu schaffen, das nicht von den politischen oder geschäftlichen Interessen weniger Milliardäre gelenkt wird.
„Bluesky“: unabhängig und resistent gegen Milliardäre
Die Initiatoren wollen mit der sozialen Plattform „Bluesky“, eine Alternative zu Twitter (heute X), ihre Vision verwirklichen. Diese Plattform basiere auf dem offenen AT-Protokoll, das die Interaktion mit anderen Plattformen ermöglicht und somit die Grundlage für ein neues Netzwerk von sozialen Medien bilden soll. Innerhalb der nächsten drei Jahre soll ein Entwicklerfonds eingerichtet werden, um die Entwicklung von Plattformen zu fördern, die auf diesem offenen Protokoll basieren. Das langfristige Ziel der Initiative sei es, eine unabhängige und gesunde Plattform zu schaffen, die nicht unter der Kontrolle eines einzelnen Unternehmens oder Milliardärs steht.
„Unsere Vision bietet einen Weg zu einem offenen und gesunden Ökosystem der sozialen Medien, das nicht von einem Unternehmen oder Milliardär kontrolliert werden kann“, sagen die Initiatoren. Die Stiftung, die das Projekt finanzieren soll, plant, die Technologie von „Bluesky“ so weiterzuentwickeln, dass sie völlig resistent gegen die Übernahme durch Milliardäre wird.
Derzeit werden Spenden gesammelt, um die Vision eines neuen sozialen Netzwerks zu finanzieren. Bis Donnerstagabend seien bereits 46.000 US-Dollar an Spenden eingegangen. Auch die Nutzerzahlen steigen stetig: Inzwischen sind schon 27 Millionen Nutzer in der Plattform angemeldet.