Christen in 16 europäischen Ländern laden vom 3. bis 10. März zu Auseinandersetzung und Austausch über zentrale Glaubens- und Lebensfragen ein. An den acht Abenden bieten die Veranstalter jeweils ab 19.30 Uhr ein Programm, das zwischen Nantes in Frankreich, Danzig in Polen und Metkovic in Kroatien etwa eine Million Menschen verfolgen werden, teilt der Veranstalter mit. ProChrist 2013 ist bereits das achte Event dieser Art. Ihm ging die Internetaktion „Dein Wunsch an Gott“ voraus: Auf der Internetseite www.zweifeln-und-staunen.de nutzten seit Anfang Dezember 2012 annähernd 30.000 Menschen das Angebot, ihre Anliegen an Gott zu formulieren. Etwa 1.800 Christen verschiedener Konfessionen beteten anschließend für die Wünsche. Die Internetaktion wird noch bis 10. März fortgeführt.
ProChrist-Leiter Pfarrer Ulrich Parzany sagte bei der Auftakt-Pressekonferenz in Stuttgart: „Die Besucher bekommen Impulse, über ihr Leben neu nachzudenken. Und sie werden dabei nicht allein bleiben, weil genügend Menschen da sind, mit denen sie ins Gespräch kommen können.“ Er selbst werde versuchen, Antworten zu geben auf Fragen wie: Wo finde ich Glück?, Wie gelingen Beziehungen?, Was hilft, wenn Leid bitter macht? Die Veranstaltungen stehen unter dem Motto „Zweifeln und Staunen“. „Zweifel sind angebracht. Wer aber auf das schaut, was Jesus zu Werten sagt, kann über die Antworten ins Staunen geraten“, erläuterte Parzany, der Generalsekretär des CVJM Gesamtverbandes in Deutschland war und Träger des Bundesverdienstkreuzes ist.
Auch Angebot für Kinder
Am Dienstag, den 5. März, ist beispielsweise Heinrich Deichmann als Interviewgast im Programm. Der Chef des größten Schuheinzelhändlers in Europa erklärt, warum Geld für ihn bei Weitem nicht alles ist und warum der christliche Glaube seine unternehmerischen Entscheidungen beeinflusst. Am Mittwoch, den 6. März, geht es um das Thema Leiden. Anja Bielenberg berichtet, wie ihr Leben trotz vieler in jungen Jahren erlebter Leiden wieder lebenswert wurde: Die heute 43-jährige Beraterin hatte als Jugendliche Essstörungen, wurde vergewaltigt und zusammengeschlagen und hatte mit 16 Jahren einen Verkehrsunfall, bei dem sie beide Beine verlor. Bei ProChrist möchte sie die Erfahrung weitergeben, die sie so beschreibt: „Das Leid muss nicht das letzte Wort in deinem Leben haben. Es gibt Rettung und Trost.“
Neben dem Programm für Erwachsene gibt es ein spezielles Angebot für Kinder. Ab 13 Uhr wird in Stuttgart ein lokales Programm angeboten und von 15 bis 16 Uhr wird das Hauptprogramm an 214 Orte in Deutschland und zwei im Ausland übertragen. Der Kinderliedermacher Daniel Kallauch thematisiert darin mit seiner sprechenden Handpuppe, dem „Spaßvogel Willibald“, das Thema Freundschaft.
ProChrist will nach eigener Aussage Menschen erreichen, die normalerweise nicht zur Kirche gehen. Deswegen finden viele ProChrist-Abende auch an ausgefallenen Orten statt, wie zum Beispiel in Autohäusern oder in Stadthallen. „Kein Mensch kommt um die grundsätzliche Frage herum, ob er einen tieferen Sinn im Leben verfolgen oder nur so vor sich hinleben möchte“, sagt Parzany. Am Ende jeder Übertragung haben die Besucher in Stuttgart und an den anderen Veranstaltungsorten Gelegenheit, mit den Gastgebern ins Gespräch zu kommen und für ihr eigenes Leben eine Entscheidung zu treffen. Auch die Menschen, die ProChrist am Fernseher auf ERF 1 oder im Internet verfolgen, können über eine Hotline einen Kontakt zu christlichen Gemeinden in ihrer näheren Umgebung knüpfen.
Der Verein ProChrist e.V. ist eine überkonfessionelle Initiative von Christen unterschiedlicher Kirchen. Er will den christlichen Glauben in Deutschland und in Europa mit lokalen, regionalen und internationalen Aktivitäten fördern. Der Verein hat seinen Sitz in Kassel und wird nahezu ausschließlich von Spenden getragen. Im Abstand von zwei bis vier Jahren steht ein mehrtägiger Gottesdienst im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten. Dieser wird per Satellit in viele Länder Europas übertragen. 2013 kommt die zentrale ProChrist-Veranstaltung aus der Porsche-Arena in Stuttgart. Vorhergehende Veranstaltungen waren Essen (1993), Leipzig (1995), Nürnberg (1997), Bremen (2000), Essen (2003), München (2006) und Chemnitz (2009). (pro)