Überzeugt haben die Jury Worte wie diese: „Damit war nicht zu rechnen. Dass jemand von oben kam. Festen Trittes, mit klarem Ziel steigt er hinab. Schielt nicht nach oben und sichert sich nicht ab nach unten. Kommt ins Gehege mit all denen, die sich abmühen, Sprosse um Sprosse höher zu klettern. Geht einfach seinen Weg. Steigt ab. Ein Mann will nach unten.“ So leitet Brummer seine Predigt über den Abstieg Gottes und seine Menschwerdung in Jesus Christus ein. Kunstvoll, poetisch, anrührend, ermutigend und ebenso anspruchsvoll wie verständlich, nennt die Jury des ökumenischen Predigtpreises die Worte des Pfarrers aus Württemberg, der derzeit ein Projekt für den zeitweiligen Einsatz von Ruhestandspfarrern in Hannover betreut.
Der Predigtpreis wird am Buß- und Bettag, dem 19. November, in der Bonner Schlosskirche verliehen. Neben Brummer erhält der niederländische Kirchenlieddichter Huub Oosterhuis einen Preis für sein Lebenswerk. Beide Auszeichnungen sind undotiert. Der zehnköpfigen Jury aus Vertretern der evangelischen und katholischen Kirche sitzt der Theologe und Journalist Wolfgang Thielmann vor. Den Predigtpreis gibt es sei 14 Jahren. Gestiftet wird er vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft, der damit die Redekunst in den Kirchen fördern will. (pro)