Der Evangelist Luis Palau ist am 11. März im Alter von 86 Jahren in seiner Heimatstadt Portland gestorben. Krebs hatte seine Lunge befallen und war 2018 erst im vierten Stadium diagnostiziert worden. Zwischenzeitlich war Palaus Zustand stabil, verschlechterte sich aber Anfang dieses Jahres. Er hinterlässt seine Frau, vier Söhne und zwölf Enkel.
Palau, geboren am 27. November 1934 in der Nähe von Buenos Aires in Argentinien, war Zeit seines Lebens als Evangelist tätig gewesen. Insgesamt sprach er vor mehr als 30 Millionen Menschen in 75 Ländern und erreichte darüber hinaus viele Menschen in der spanisch- und englischsprachigen Welt über eine seiner Radiosendungen. Mehr als 500 Evangelisationen hat er mit seinem Team veranstaltet.
Sein Leben beschrieb er einmal als „spirituelle Kriegsführung“: Himmel gegen Hölle. Inspiriert wurde Palau von dem bekannten Evangelisten Billy Graham, den er ab und zu als Spanisch-Übersetzer unterstützte. Mit ihm arbeitete er eng zusammen, diente ihm unter anderem als Übersetzer. Zum Glauben hatte er nach eigenen Angaben im Alter von zwölf Jahren während eines Sommercamps gefunden.
1960 zog Palau nach Portland in den USA. Hier machte er am Multnomah Bible College seinen Abschluss, wo er auch seine Frau Pat kennenlernte. Nach Ansicht vieler gelang es Palau besonders, Evangelisation aktiver, zeitgemäßer und zugänglicher für Jugendliche zu machen. Musikalische Einlagen, etwa von Toby Mac, bestimmten seine Festivals.
Menschen sollten mit Gott ins Reine kommen
Politische und ethische Aufregerthemen der evangelikalen Szene wie Abtreibung oder Homosexualität tastete er eher weniger an. Wenngleich auch er hin und wieder konservativ-bibeltreue Positionen predigte. Mehrmals traf er sich mit hochrangigen Politikern, wie etwa mit den früheren US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush.
Im Mittelpunkt seines öffentlichen Auftretens sollte jedoch stets vor allem eine Botschaft stehen: „Wenn du nicht Jesus in dir leben hast, wirst du kein ewiges Leben haben“. Deshalb sei es immer sein „Wunsch und Begehren gewesen, dass Menschen mit Gott ins Reine kommen, die großen Fragen des Lebens klären und glücklich sterben, wissend, dass sie bei Jesus sein werden“.
In einem Internet-Video hatte er verkündet, predigen zu wollen, „solange ich atmen kann“. 2019 veröffentlichte er seine Biografie „Palau: A life on fire“. Im selben Jahr erschien ein Spielfilm über sein Leben.
Palaus Lebenswerk wird in Form der Luis Palau Stiftung fortgeführt. Einer von Palaus Söhnen ist deren Präsident.
Von: Sandro Serafin