Ab Oktober wird Darski zwölf Sängerinnen und Sänger als Trainer in den kommenden Wettbewerbsrunden unterstützen. Die Sendung "The Voice of Poland" (Die Stimme Polens), in der er als Juror zu sehen ist, läuft im polnischen Fernsehsender "TVP" zur besten Sendezeit und ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. In Deutschland startet im Herbst die deutsche Version der Castingshow.
"Grenzen des Anstandes werden überschritten"
Bischof Wieslaw Mering, in der polnischen Bischofskonferenz für Kultur und Schutz des Kulturerbes zuständig, reagierte mit einem Brief an den Sender: "Die Beschäftigung eines bekennenden Satanisten, eines Menschen ohne Kultur, im öffentlichen Fernsehen überschreitet alle Grenzen des Anstands", zitiert die Nachrichtenagentur dpa den Theologen. Man dürfe Satanisten keine Plattform bieten, "seine giftigen Lehren zu verbreiten". Mering rief sogar dazu auf, die Fernsehgebühren aus Protest gegen die Sendung nicht länger zu zahlen. Andere Priester in Polen hatten nach der Sonntagsmesse Unterschriften gegen den Auftritt Darskis gesammelt.
Auch Mitglieder der nationalkonservativen Partei "Recht und Gerechtigkeit" verurteilten im Kulturausschuss des polnischen Parlaments das Engagement des Musikers, das "christliche Werte" verletze. "Es geht nicht, dass in einem katholischen Land Christen verletzt werden können. Wir fordern, dass es dazu in Polen keine Erlaubnis gibt – schon gar nicht mit unserem Geld und unseren Abonnementgebühren", wütete der Abgeordnete Jan Dziedziczak.
"Ich fühle mich nicht als Messias"
Der umstrittene Musiker "Behemoth", der in der Musikszene auch Nergal genannt wird, erweist sich vor der Kamera als ausgesprochen freundlicher und höflicher Juror. Der Musiker selbst bezeichnete seine Rolle in einem TVP-Interview als "Abenteuer", in das er voller Neugier gehe. "Ich fühle mich nicht als Messias des Death Metal, der nur für das Extreme stimmt", kündigte er an. "Ich liebe ganz einfach Musik.
" Die Aufregung um seine Rolle kommentierte er in der polnischen Ausgabe des Magazins "Newsweek" mit den Worten: "Ich vergebe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Die ganze Aufregung ist nur Werbung für mich und meine Ansichten, die ihrer Meinung nach schlecht und gefährlich sind. Danke schön und bitte mehr davon!" (pro/dpa)