Ökumenischer Aufruf zur Bundestagswahl

Die katholische und evangelische Kirche haben dazu aufgerufen, sich an der Bundestagswahl zu beteiligen. „Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, den politischen Weg unseres Landes aktiv mitzugestalten“, appellierten am Montag der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.
Von Johannes Blöcher-Weil
Am 24. September wird der Bundestag neu gewählt: die Kirchen haben dazu aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen

Die christlichen Kirchen rufen zur Teilnahme an der Bundestagswahl auf. Es gehe darum, am 24. September „den politischen Weg unseres Landes aktiv mitzugestalten“. Dies erklärten der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, in Hannover und Bonn. Wichtigster Schritt dazu sei, „sich über die anstehenden Entscheidungen ein eigenes verantwortliches Urteil zu bilden und das Wahlrecht auszuüben“.

„Je höher die Wahlbeteiligung ist, umso stabiler ist das Mandat derjenigen, die Verantwortung für das Gemeinwesen übernehmen“, erklärten die Theologen. Auch die Wähleranliegen könnten dann umso besser „in eine Politik umgesetzt werden, die dem Gemeinwohl dient“. Deutschland stehe vor großen Aufgaben. Es gelte Freiheit und Frieden, Wohlstand, Zusammenhalt und Vielfalt zu bewahren und gleichzeitig der weltweiten Verantwortung unseres Landes gerecht zu werden.

Europäische Einigung ist kostbares Gut

Die Bischöfe erinnerten an die Flüchtlinge, die Deutschland „bunter und vielfältiger“ machten, aber auch Herausforderungen mit sich brächten. Den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken, bedeute auch, niemanden auszugrenzen. Die beiden Bischöfe bekannten sich zur europäischen Einigung, die „als kostbares Gut bewahrt und mit neuer Dynamik fortgeführt werden müsse“. Ein Rückfall in nationalen Egoismus sei keine Alternative.

Bedford-Strohm und Marx forderten dazu auf, sich über anstehende Entscheidungen ein eigenes verantwortliches Urteil zu bilden und das Wahlrecht auszuüben. Die Demokratie lebe von der Beteiligung ihrer Bürger. Deutschland müsse weltoffen bleiben und weiter Verantwortung für die Schwächsten und Verwundbarsten bleiben.

„Diesen und den vielen weiteren Aufgaben können wir uns mit Zuversicht und Mut stellen. Als Kirchen, als Christinnen und Christen vertrauen wir auf den Schutz und Beistand Gottes und stehen ein für den Dialog und das friedliche Zusammenleben von Menschen aller Religionen und Weltanschauungen. Darum bitten wir noch einmal, durch Teilnahme an den Bundestagswahlen die Demokratie in unserem Land zu stärken“, heißt es zum Schluss des Dokuments. (pro)

Von: jw

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