Vergangenen Dienstag haben in den USA die wichtigen Midterm-Wahlen stattgefunden. Während die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus gewinnen konnten, behalten die Republikaner ihre Mehrheit im Senat. Wer die Zahlen analysiert, stellt große Unterschiede bei der Stimmverteilung fest.
Jeder Dritte der unter 30-jährigen Amerikaner gab seine Stimme am Sonntag einem Kandidaten der Demokraten. Dies geht aus der Analyse des Fernsehsenders CNN hervor. Ausgeglichen ist dieses Bild bei den älteren Wählern. 50 Prozent der Amerikaner ab 50 Jahren wählen Republikaner. Das deckt sich mit den vorangegangenen Midterm-Wahlen. Auffällig ist der Unterschied bei den beiden Geschlechtern. Während bei den Männern 48 Prozent für Demokraten und 50 Prozent für die Republikaner votierten, gibt es bei den Frauen eine deutliche Tendenz: Sechs von zehn wählten die Demokraten, dagegen nur 39 Prozent die Republikaner. Das ist eine starke Verschiebung gegenüber den letzten Zwischenwahlen 2014. Damals waren beide politischen Lager noch gleichauf.
Alle ethnischen Minderheiten votierten mit großer Mehrheit für die Demokraten. Vor allem Afroamerikaner (90 Prozent), aber auch Asiaten (77 Prozent) und Hispanics (69 Prozent) gaben ihnen ihre Stimme. Bemerkenswert ist auch das Wahlverhalten im Blick auf die Bildung. Weiße ohne Hochschulabschluss wählen mehrheitlich, zu 61 Prozent, Republikaner, während Weiße mit Universitätsabschluss tendenziell, zu 53 Prozent, Demokraten wählen. Bei nicht-weißen Wählern spielt die Bildung dagegen keine Rolle im Wahlverhalten. Sie sind dem demokratischen Lager zugeneigt.
Demokraten sind in Städten beliebt. Hier erhielten sie 65 Prozent der Stimmen. Die Hauptwählerschaft der Republikaner ist dagegen im ländlichen Raum zu finden. Dort werden sie von 56 Prozent der Bevölkerung gewählt. Einkommensstärkere Haushalte wählen mehrheitlich Republikaner. Wie bereits in früheren Wahlen stimmte auch diesmal ein Großteil (80 Prozent) der Evangelikalen für die Republikaner.
Von: Martin Schlorke