Mit diffamierenden Äußerung über Zuwanderer hat die AfD-Bundestagsabgeordnete und Fraktionschefin Alice Weidel am Mittwoch den Unmut vieler Parlamentarier auf sich gezogen. Die 39-jährige Oppositionsführerin der AfD hatte in der Generalaussprache zum Bundeshaushalt im deutschen Bundestag die Einwanderungs- und Asylpolitik der Bundesregierung kritisiert und gesagt: „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern.“ Das Land werde von „Idioten regiert“, sagte Weidel mit Worten des tschechischen Präsidenten Miloš Zeman in ihrer Rede und erntete dafür Buh-Rufe.
Wegen der Äußerung „Kopftuchmädchen und sonstige Taugenichtse“ erhielt die Politikerin einen Ordnungsruf von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Der erkannte darin eine Diskriminierung aller Frauen, die Kopftuch tragen.
Kauder an Weidel: „Schämen Sie sich“
Deutlicher wurde der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (CDU). „Zur christlichen Tradition gehört die Erkenntnis, dass jeder Mensch Ebenbild Gottes ist und deshalb eine unverwechselbare Würde hat“, erklärte er in seiner Rede an die Adresse von Weidel. Wenn es im Parlament Kolleginnen und Kollegen gebe, „die das christliche Abendland“ retten wollten und sich dann über andere Menschen so äußerten wie die AfD-Frau, habe „dies mit christlichem Menschenbild“ nichts, „null“ zu tun, stellte der Christdemokrat fest.
„Sie brauchen mir nicht mehr kommen mit dem christlichen Menschenbild. Was Sie heute gemacht haben“, sagte Kauder an Weidel gerichtet, „ist das glatte Gegenteil davon und dafür sollten Sie sich schämen.“ Kauder nannte die AfD „großmaulig im Austeilen und schwach im Einstecken“.
Von: Norbert Schäfer