Der Bild-Zeitung sagte der Chef des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meininger, ein Kopftuchverbot könne dazu beitragen, Diskriminierung aus religiösen Gründen und antireligiöses Mobbing abzubauen. Eine „bewusste Demonstration religiöser Symbole bei religionsunmündigen Kindern“ hält er für problematisch.
Zustimmung erhält er laut Informationen der Tageszeitung Die Welt von Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes. Es solle in einer Demokratie keine Unterordnung des einen Geschlechts unter das andere geben, sagte sie. „Ein Kopftuch kann aber als Symbol dafür verstanden werden und hat deshalb im Unterricht nichts zu suchen.“
Die Linke widerspricht
Anders sieht das Helmut Holter (Linke), Chef der Kultusministerkonferenz. Er sagte laut Welt, er sei gegen ein Verbot. Stattdessen solle die „Demokratiebildung“ an Schulen verstärkt werden, damit alle Kinder „sich zu freien und selbstbestimmten Individuen entwickeln können“.
Zunächst hatte sich noch vor dem Wochenende die nordrhein-westfälische Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU) zum Thema zu Wort gemeldet. Auf Facebook und Twitter schrieb sie: „Einem jungen Mädchen ein Kopftuch aufzusetzen ist keine Religionsausübung, sondern pure Peversion!“ Nach eigenen Angaben löschte Facebook ihren Post, auf Twitter ist er weiterhin zu lesen.
Österreich plant derzeit ein Kopftuchverbot für Kindergartenkinder und Grundschülerinnen. „Eine Verschleierung von Kleinkindern ist definitiv nichts, was in unserem Land Platz haben sollte“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz laut der Welt am Mittwoch in Wien.
Von: Anna Lutz