Hermann Gröhe war bisher für Fragen der Gesundheit zuständig, nun wird er sich für seine Fraktion mit Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften beschäftigen. Wie am Dienstag bekannt wurde, haben CDU und CSU im Bundestag Gröhe zum religionspolitischen Sprecher ernannt. Außerdem wurde er Fraktionsvize.
Gröhe ist seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er war bereits Vorsitzender der Jungen Union, Generalsekretär der CDU und zuletzt Bundesgesundheitsminister. Der studierte Rechtsanwalt aus dem rheinischen Neuss ist evangelisch, verheiratet und Vater von vier Kindern. Er ist Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und saß bis 2009 auch in deren Rat.
Christ mit konservativen Positionen
Gröhe gilt als frommer Christ. In der Tageszeitung Die Welt sagte er 2009: „Der Glaube an Jesus Christus gibt mir Halt im Leben und – wie ich hoffe – auch im Sterben. Das würde ich von einem Parteiprogramm nie sagen.“ Als Gesundheitsminister setzte er sich für konservative Positionen wie die Ablehnung der Sterbehilfe ein oder sprach sich gegen die rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“ aus.
Damit haben alle Fraktionen im Deutschen Bundestag außer der SPD religionspolitische Sprecher benannt. Bei den Grünen ist es Konstantin von Notz, bei der FDP Stefan Ruppert und bei der AfD Volker Münz. Bei den Linken ist Christine Buchholz für das Thema zuständig. Bei der SPD agierte Kerstin Griese in diesem Amt. Gröhe folgt bei der Union in seiner neuen Funktion auf den ehemaligen Verteidigungsminister Franz Josef Jung.
Von: Anna Lutz