AfD: „Mit Gottes Hilfe in den Bundestag“

Auf der Allianzkonferenz in Bad Blankenburg haben Politiker über die Themen Israel, Afrika und Erziehung diskutiert. Die AfD-Politikerin Corinna Herold sieht Familien in Deutschland systematisch benachteiligt.
Von PRO
Corinna Herold von der Alternative für Deutschland (AfD) hofft, dass ihre Partei im Herbst in den Bundestag einzieht

Im Veranstaltungszelt auf dem Allianzgelände hat sich am Mittwochabend eine illustre Gesprächsrunde mit Politikern eingefunden. Geladen waren alle Thüringer Landtags- und Bundestagsabgeordnete. Neben Vertretern der CDU und dem Bürgermeister von Bad Blankenburg, Frank Persike (Die Linke), war auch die Landtagsabgeordnete der AfD, Corinna Herold, gekommen. Unter dem Beisein des Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), Ekkehart Vetter, und dem Beauftragten der DEA beim Deutschen Bundestag, Uwe Heimowski, war auch die Handreichung der DEA zur Bundestagswahl ein Thema.

DEA-Generalsekretär Hartmut Steeb führte durch den Abend. Zuerst wollte er das Mikrofon gar nicht aus der Hand geben, um die Gesprächshoheit zu bewahren. Schnell passte er sich aber der ungezwungenen Atmosphäre der Frage-und-Antwort-Runde an: Wer sprechen wollte, erhielt auch das Mikrofon. Das Zelt war gut gefüllt, alle Sitzplätze belegt, teils standen die Menschen bis zum Zeltausgang, um zuhören zu können.

Die CDU-Politiker Johannes Selle, Albert Weiler, Volkmar Klein und Marion Rosin in Bad Blankenburg Foto: Deutsche Evangelische Allianz
Die CDU-Politiker Johannes Selle, Albert Weiler, Volkmar Klein und Marion Rosin in Bad Blankenburg

„Mit Gottes Hilfe in den Bundestag“

Bei der Frage nach dem Recht, seine Kinder zuhause erziehen zu dürfen, schaltete sich die AfD-Politikerin Corinna Herold in die Diskussion ein. In ihren Augen werden Familien in Deutschland systematisch benachteiligt. Die familiäre Bindung sei das wichtigste, Bildung komme erst danach. „Wir können es uns nicht länger leisten, dass die Kinder die Rente derjenigen bezahlen müssen, die keine Kinder haben“, sagte die Landtagsabgeordnete: „Wenn die AfD mit Gottes Hilfe in den Bundestag einzieht, wird sich das ändern.“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Weiler beschwichtigte bei diesem Thema und sagte, man solle die Diskussion nicht politisieren. Er berichtete aus seinem Wahlkreis: Da gebe es auch Fälle, wo Eltern aus sozial schwachen Familien das Geld zur Unterstützung der Familie genommen und ihre Kinder vor den Fernseher gesetzt hätten. Das könne auch nicht die Lösung sein. Er setze lieber auf Sprachförderung in Kindergärten und die Verbesserung der Bildungseinrichtungen.

Vielfältige Themen

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Selle (CDU) stellte bei der Frage nach der aktuellen Situation in Israel fest, dass einige Podiumsteilnehmer auch Mitglieder des Gebetsfrühstückskreises des Deutschen Bundestags seien. Er sprach im Namen der Gruppe, als er feststellte, dass Israel und besonders Jerusalem im Zentrum ihres Glauben stehen.

Die Fragen der Zuschauer waren thematisch vielfältig: Es ging um den auf dem G20-Gipfel angerissenen „Marshallplan“ zur Unterstützung Afrikas. Auch Vorbehalte einer Zuschauerin gegenüber dem Gender-Themenkomplex fanden Gehör. Der CDU-Abgeordnete Weiler erntete den größten Lacher des Abends, als er zum Thema sagte, er sei noch in einer Familie aufgewachsen, wo die Mutter kochen konnte. Ansonsten plädierte er dafür, dass es im Beruf prinzipiell nach Leistung und nicht nach dem Geschlecht gehen sollte.

Zur Handreichung der DEA zur Bundestagswahl im September erklärte Heimowski den Zuschauern die Idee: Die Handreichung solle die Menschen dazu anregen, mit den eigenen Abgeordneten ins Gespräch zu kommen. Es sei wichtig, dass die Menschen über die gesamte Legislaturperiode mit den Politikern im Austausch stehen, nicht nur bei bei aktuellen Themen wie die „Ehe für alle“. Dann würde das Echo aus der Bevölkerung verpuffen. (pro)

In einer früheren Version dieser Meldung wurde die Reaktion auf die AfD-Politikerin Corinna Herold versehentlich Frank Persike (Die Linke) und nicht Albert Weiler (CDU) zugeordnet. Wir bitten unsere Leser um Entschuldigung.

Von: mm

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